Seit dem vor zwölf Jahren erschienenen, letzten Gossip-Album "A Joyful Noise" hat Beth Ditto vor allem Zeit allein – ohne die Band – verbracht: Sie hat ihr erstes Solo-Album veröffentlicht, geheiratet und sich wieder sich scheiden lassen sowie Mode für alle Größen designt. Mit "Real Power" kehrt Beth Ditto nun aber wieder dorthin zurück, wo sie sich wohlfühlt – und was sie mit einem zu Hause vergleicht: zu ihrer Band Gossip – und ihren Freunden Nathan Howdeshell und Hannah Blilie. Gossip sei ein schöner Garten, erklärt Ditto, und das neue Album "Real Power" die Macht der Gemeinschaft.

Was eigentlich ein weiteres Solo-Album werde sollte wurde schnell wieder zur Gemeinschaftsarbeit von Ditto und Howdeshell. Beide kennen sich bereits aus Arkansas, ihrem Heimatort Searcy und haben Ende der 90er Jahre bereits Gossip gegründet. Der große Durchbruch kam dann aber vor allem durch ihr drittes Album "Standing In The Way Of Control", was sie letztlich auch zur Zusammenarbeit mit Rick Rubin brachte - und zu ihrem kommerziellen Erfolgsalbum 2009 "Music For Men".

Auch heute noch wägt Ditto ab, erzählt sie im Interview, dass es ihr schwer fällt Kommerz und Punk - und ihre eigene Rolle in diesem Umfeld - zusammen zu bringen. Insebesondere ein Satz von Patti Smith aber hätte ihr die Augen geöffnet, gegen die kritischen Stimmen, die auch Gossip vorwerfen Musik für den Mainstream zu machen: "Fuck you, it's for everybody" soll sie gesagt haben - und genau das tut auch Beth Ditto.