Plattenkritik - "Fiveways" von Hank Dogs

"Fiveways" von Hank Dogs
"Fiveways" von Hank Dogs | © Scratchy Records

Es ist eines der großen Geheimnisse der Musikgeschichte, warum manche Künstler und Bands zu Stars werden, andere jedoch in der Versenkung verschwinden. An der Qualität der Musik oder der Interpreten liegt es nicht, oft entscheidet der Zufall. Wer zur rechten Zeit am rechten Platz ist, hat Glück gehabt.

Zu den anderen zählt auch die Band Hank Dogs aus England. Dabei hatte alles gut angefangen für das Trio.

Produzent Joe Boyd, der u. a. Nike Drake, R.E.M und Pink Floyd entdeckte, nahm auch Hank Dogs unter seine Fittiche. Er produzeierte 1999 ihr Debüt, ein Jahr später kam das zweite Album, beide erschienen auf einem kleinen Plattenlabel, doch es fehlte einfach an Unterstützung, denn auch die Presse nahm von den Hank Dogs keine Notiz.

Zehn Jahre später versuchte es das Trio noch einmal und nahm das Album "Fiveways" auf, mit Songs, die qualitativ noch besser waren. Doch die kleine Plattenfirma ging bankrott und das Album wurde nie veröffentlicht.

Bis jetzt, denn nun ist "Fiveways" endlich erhältlich. Wieder stellt sich die Frage, warum diese wunderschönen Songs so lange in Vergessenheit gerieten. Denn die 13 Titel haben es wirklich verdient, gehört zu werden.

Der warme Sound der Stücke, die irgendwo zwischen Country und Folk liegen, wirkt wie eine Decke in kalten Zeiten. Die Arrangements dieser rein akustischen Platte sind ausgefeilt, man hört ganz deutlich wie die Finger über die Saiten streichen und der Harmoniegesang von Piano Pace & Lily Ramona ist einfach nur wunderbar.

Sogar einen neuen Song haben Hank Dogs ganz am Ende platziert und er fügt sich nahtlos in dieses (Meisterwerk des Folk ein. Die Band lebt und vielleicht wird doch noch ein Album von Hank Dogs erscheinen wird. "Fiveways" ist eine echte Entdeckung und ein Schatz für jede Plattensammlung.

Carsten Wehrhoff, radioeins ("Passion")