Album der Woche - "Hardcore Workout Queen" von Friedberg

"Hardcore Workout Queen" von Friedberg
"Hardcore Workout Queen" von Friedberg | © Cloud Hills

Bekannt ist sie der Radioeins-Hörerschaft bereits seit ihren Hits "DNA" und "Too Far". Damals noch unter dem Namen Anna F. Im Jahr 2019 gründete sie die Band Friedberg und nun gibt es das erste Album "Hardcore Workout Queen”.

Friedbergs erster Erfolg war die Single "Go Wild", die auf dem Soundtrack von FIFA 2020 und in der BBC-Serie "Normal People" zu hören war. Danach folgte ihre Debüt-EP "Yeah Yeah Yeah Yeah Yeah Yeah" und nun gibt es den ersten Langspieler. Die 10 Tracks des Debütalbums beschreibt Frontfrau Anna Friedberg mit ihren eigenen Worten als "einen endlosen Roadtrip ohne Ziel". Sie sind wie geschaffen für Roadtrips mit den besten Freund*Innen. Also für die Art von Roadtrips, bei denen tiefgründige Gespräche an der Tagesordnung stehen und man seine innersten Gefühle bei Raststätten-Snacks und warmen Sprudelgetränken bespricht. Und das kommt auch nicht von ungefähr, denn entstanden sind die meisten Songs tatsächlich unterwegs in den USA auf den Spuren von Beat Poet und Autor von "On The Road" Jack Kerouac.


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Sie hätten schließlich bei der Gelegenheit auch Musikerlegende Eric Burdon am Flughafen getroffen, und der habe sie nach Joshua Tree eingeladen, in Kalifornien, in die Wüste, erzählt Anna. Dort haben sie dann in einem Motel namens Joshua Tree gewohnt. "Das ist ein bekanntes Motel, wo die Rolling Stones und alle möglichen Leute früher abgehangen sind", sagt Anna. "Die haben dort Musik gemacht und LSD genommen. Es gibt nur zehn Zimmer in dem Motel und mir haben sie das Zimmer Nummer "Acht" gegeben, wo Gram Parsons an einer Überdosis in der Dusche gestorben ist. Ich wollte tauschen, es ging aber nicht. Ich bin dann sozusagen mit dem Geist von Graham Parsons eine Nacht im Zimmer gewesen und habe überhaupt nicht schlafen können. Dort habe ich dann angefangen, die ersten Lieder für Friedberg zu schreiben."

Der beste Ausgangspunkt, um zu transzendieren. So geht es auf dem Album auch darum, einmal den eigenen Kopf zu verlassen, und durch die Augen einer anderen Person zu sehen. Aber die Sache wird auch umgekehrt, so dass jemand anderes einmal kurz das eigene Leben übernimmt, wovon der Titelsong erzählt.

"Hardcore Workout Queen" ist ein ambivalenter Song, der im Grunde aber humorvoll mit dem Selbstoptimierungswahn umgeht. Eigentlich müsste ich, lautet der Gedanke, aber ich kann mich nicht durchringen. "Wenn man so eben keinen Bock hat und alle gut trainiert an einem vorbeilaufen und man selbst ist gerade beschäftigt, sein drittes Frühstück zu machen. Was denkt man dann?! Man kann sich nicht motivieren und fragt sich vor lauter Lethargie, ob nicht jemand anderes das Wochenende für einen erleben kann. Vielleicht sogar eine Künstliche Intelligenz."

Schlussendlich hilft vielleicht einfach nur der Ausspruch, der durch das amerikanische Saturday Night Live im Jahr 2000 berühmt geworden ist: "More Cowbells!!" Denn der Rhythmus einer gut geschlagenen Kuhglocke bringt noch jeden in Bewegung oder zum Tanzen. Friedberg lassen die Cowbells aufleben.

Friedberg wurde 2019 von der in Österreich geborenen und in London/Berlin lebenden Anna (Autorin, Gesang, Gitarre, Cowbells und Percussion) gegründet und wird von Emily Linden (Gitarre, Gesang), Cheryl Pinero (Bass, Gesang) und Laura Williams (Schlagzeug) komplettiert. "Hardcore Workout Queen” wurde in verschiedenen Studios geschrieben, von Berlin bis Los Angeles, über Dan

Careys (Hot Chip, Fontaines D.C.) Studio in South London und Oli Baystons (der Mastermind hinter Boxed In) in Walthamstow.

Claudia Gerth, radioeins

Tracklist

1

100 Times

2

The Greatest

3

Venice 142

4

Hardcore Workout Queen

5

So Dope

6

I Sometimes Do (But Mostly Might)

7

My Best Friend

8

Better Than We Are

9

Hello

10

Pull Me Off The Passing Lane

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