Ein Plan für Deutschland © IMAGO / photothek
IMAGO / photothek
Matthias Miersch, kommissarischer Generalsekretär der SPD © IMAGO / photothek
IMAGO / photothek

Grundgesetzänderung - Miersch (SPD): Es wird eine überzeugende Mehrheit im Bundesrat geben

In wenigen Stunden geht die Reform der Schuldenbremse und das Sondervermögen in den Bundesrat. Für die Grundgesetzänderung ist dort eine Zweidrittelmehrheit nötig, das sind 46 Stimmen. 41 Stimmen sind sicher, denn sie entfallen auf Länder, die von CDU, SPD oder Grünen regiert werden. Am Montag hat auch Bayern signalisiert mit seinen sechs Stimmen dafür zu stimmen. Das sollte dann reichen. Es ist schon jetzt eines der wichtigsten Gesetze einer möglichen künftigen Koalition aus Union und SPD. Wir sprachen mit Matthias Miersch, kommissarischer Generalsekretär der SPD.

Christian Dürr (FDP)
IMAGO/Political-Moments

Abstimmung im Bundesrat - Dürr (FDP): "Ich lehne das Paket halt inhaltlich ab"

Schlechte Ergebnisse bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Auch bei den Hamburger Bürgerschaftswahlen blieb die FDP unter der Fünf-Prozent-Hürde. Genauso wie bei der Bundestagswahl im Februar: Die FDP wird im nächsten Bundestag nicht vertreten sein. Daher dachte man, es sei jetzt eigentlich vorbei, so Christian Dürr, Fraktionsvorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion. Doch aufgrund der Grundgesetzänderungen kam es anders.

Ines Schwerdtner © IMAGO/NurPhoto
IMAGO/NurPhoto

Bundestag - Nach der Abstimmung zum Sondervermögen: Was sagt die Linke?

"Wir stehen hier kurz vor einer historischen Entscheidung" so SPD-Chef Lars Klingbeil. Aber ob die historischen Entscheidungen für die Änderung der Schuldenbremse und die Aufnahme von Extra-Schulden in Höhe von 500 Milliarden Euro für die Infrastruktur in dieser Form sinnvoll sind oder nicht, darüber gehen die Meinungen auseinander. Auch das Verfahren war umstritten. Union und SPD wollten die Mehrheitsverhältnisse des alten Bundestages noch nutzen, denn im neuen Bundestag haben Union, SPD und Grüne zusammen keine Zweidrittelmehrheit mehr. Gegen die Reform und Schuldenaufnahme haben die Abgeordneten von AfD, FDP, Linke und BSW gestimmt. Wir sprechen darüber Ines Schwerdtner, Vorsitzendende der Linken.

Franziska Brantner, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen © Michael Kappeler/dpa
Michael Kappeler/dpa

Vor Abstimmung heute im Bundestag - Grünen-Co-Chefin Franziska Brantner über das schwarz-rote Finanzpaket: "Uns geht es ums Land"

Nach der Einigung zwischen Union, SPD und Grünen auf Milliardenschulden für Verteidigung und Infrastruktur am vergangenen Freitag, wird heute im Bundestag über das Finanzpaket abgestimmt. Es geht dabei um drei Grundgesetzänderungen, für die es eine Zweidrittelmehrheit braucht. Union, SPD und Grüne verfügen über eine ausreichende Mehrheit, allerdings gibt es auch Kritik an den Beschlüssen. Die Grünen-Co-Chefin Franziska Brantner rechnet mit großer Zustimmung der Grünen-Fraktion, wie sie auf radioeins erklärte.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU)
radioeins/Schuster

Interview - Michael Kretschmer (CDU): "Wir müssen jetzt den Schritt nach vorn gehen"

Sachsens Ministerpräsident, Michael Kretschmer von der CDU, hofft, dass das Multimilliarden-Finanzpaket morgen verabschiedet wird. Auf radioeins sprach er von einem starken Zeichen für Deutschland. Es zeige, dass Politikerinnen und Politiker und Parteien im Interesse des Landes zusammenarbeiten können, so Kretschmer.

Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) und Olaf Scholz (SPD) verfolgen eine Rede von Friedrich Merz (CDU) im Bundestag © Bernd von Jutrczenka/dpa
Bernd von Jutrczenka/dpa

Politik - Finanzpaket: Union, SPD und Grüne haben sich geeinigt

Das milliardenschwere Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur hat eine wichtige Hürde genommen: Die Fraktionsspitzen von Union, SPD und Grüne haben sich nach langen Diskussionen geeinigt. Eine Einordnung dazu von Sievert, Chefreporterin für das Hauptstadtbüro von t-online.de und Autorin der Merz-Biografie "Der Unvermeidbare - Ein Blick hinter die Kulissen der Union".

Andreas Audretsch (Grüne) © IMAGO / dts Nachrichtenagentur
IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Erste Lesung im Bundestag - Wie stehen die Grünen zur Änderung der Schuldenbremse?

Die Schwarz-Rote Regierung könnte abgewählt werden, noch bevor die Koalitionsgespräche abgeschlossen werden. Und zwar, wenn Union und SPD mit ihrem Sondervermögen für Verteidigung und Infrastruktur scheitern. Heute um 12 Uhr kommt der Bundestag zur ersten Lesung zusammen. Sie wollen die Regeln der Schuldenbremse ändern. Das ist eine Grundgesetzänderung, die ein zwei Drittelmehrheit bedarf. Die Grünen könnten das blockieren. Warum? Darüber sprechen wir mit Andreas Audretsch, dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Grünen Bundestagsfraktion.

Deutschlandfahne im Gegenlicht © imago images/Jürgen Ritter
imago images/Jürgen Ritter

"Einigt Euch" - Offener Brief an die Politik: Investitionen in die Sicherheit gefordert

Der offene Brief "Einigt Euch" von namhaften deutschen Wissenschaftlern appelliert an die Bundespolitik, sich bis Dienstag zu einigen und das 500 Milliarden Euro Paket zu verabschieden. Prof. Dr. Jan C. Behrends von der Viadrina und dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung warnte auf radioeins, dass es fünf nach zwölf ist und Deutschland dringend handeln muss, um weiterhin in Frieden und Freiheit leben zu können. Die Verteidigungsfähigkeit muss gestärkt werden, um mögliche Bedrohungen abzuschrecken.

Serie "Ein Plan für Deutschland"

Collage zum Thema Umwelt © IMAGO/Ikon Images/Lee Woodgate
IMAGO/Ikon Images/Lee Woodgate

Serie "Ein Plan für Deutschland" - Energiewende: Schwarz-Rot und das Klima

"Wir schaffen das Heizungsgesetz der Ampel ab" - das hat Friedrich Merz als Union-Spitzenkandidat im Wahlkampf versprochen. Nun sind Koalitionsverhandlungen - und der Gesprächspartner war Teil dieser Ampel, gegen die Merz gewettert hat. Und: die SPD hält an dem Gesetz fest. Auch bei den Themen Atomkraft oder Gaslieferungen aus Russland liegen Union und SPD weit auseinander. Was Schwarz-Rot fürs Klima bedeuten könnte, das haben wir mit der Energie- und Umweltexpertin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung besprochen.

Naika Foroutan © Rasmus Tanck
Rasmus Tanck

Serie "Ein Plan für Deutschland" - Kompass Migrationspolitik mit Naika Foroutan

Im Wahlkampf war es das große Thema: Die Migration. Die Union will spürbare Verschärfungen und Zurückweisungen an den deutschen Grenzen. Die SPD hat sich in den Sondierungsgesprächen bedingt darauf eingelassen - mit dem Zusatz, die Zurückweisung müsse - Zitat - in Abstimmung mit unseren europäischen Nachbarn geschehen. Was auch immer das bedeutet. Die Zuwanderung nach Deutschland wird einer der Knackpunkte in den Koalitionsverhandlungen von Schwarz-Rot werden. Im zweiten Teil unserer Serie "Ein Plan für Deutschland" erklärt uns daher heute Naika Foroutan, die Leiterin des Deutschen Zentrums für Integration, wo es in Sachen Migration zukünftig lang gehen sollte.

Eine Frau hält ein kleines Deutschlandfähnchen hoch © imago images/Petra Schneider
imago images/Petra Schneider

Serie "Ein Plan für Deutschland" - Sondierungspapier: Welche Auswirkungen haben die Pläne von Union und SPD?

Die geplanten Reformen von Union und SPD sind ein Schritt in die richtige Richtung, um die wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen Deutschlands zu bewältigen. Allerdings gibt es noch viele offene Fragen und Bedenken, die in den Koalitionsverhandlungen geklärt werden müssen. Experten wie Oliver Stettes vom Institut der deutschen Wirtschaft betonen die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen, insbesondere zur Bekämpfung des Fachkräftemangels und zur Sicherung des Wirtschaftswachstums.

Kommentare

Harald Welzer © imago images/Future Image/Dwi Anoraganingrum
imago images/Future Image/Dwi Anoraganingrum

Kommentar von Harald Welzer - Was von den 100 Milliarden Euro für den Klimaschutz zu halten ist

Harald Welzer äußerte sich in seinem Kommentar kritisch zu dem 100-Milliarden-Euro-Paket für den Klimaschutz wegen der "Onkelpolitik", bei der Probleme mit Geld gelöst werden sollen. Er betonte, dass Erderhitzung und Artensterben nicht durch Wirtschaftswachstum gelöst werden können. Er betonte, dass die ersten Warnungen der Klimaforschung bereits Anfang der 90er Jahre ausgesprochen wurden und, dass Klimaschutz bislang kein Staatsziel unter keiner Bundesregierung war. Er erkennt aber an, dass ohne das Geld für den Klimaschutz kein Handlungsspielraum bestünde. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Maßnahmen auf die Zukunft auswirken werden.

Friedrich Küppersbusch © IMAGO/Horst Galuschka
imago images/Horst Galuschka

Kommentar von Friedrich Küppersbusch - Merz und das Ringen um das Finanzpaket im Bundestag

Das Finanzpaket im Wert von hunderten Milliarden Euro, das von Union und SPD ausgearbeitet wurde, hat nach den Grünen eine weitere Hürde genommen: Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat dem Parlament empfohlen, die notwendigen Änderungen am Grundgesetz zu verabschieden. Damit ist der Weg endlich frei für die Abstimmung im Bundestag. Klingt erstmal nach einem Erfolg oder gibt es daran noch etwas auszusetzen?

Hajo Schumacher © imago images/Sven Simon
imago images/Sven Simon

Kommentar von Hajo Schumacher - Schuldenpläne von Union und SPD: Werden die Grünen bei Ihrem "Nein" bleiben?

In einer rund dreistündigen Debatte im Bundestag haben Union und SPD gestern für ihr milliardenschweres Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur geworben. Unionskanzlerkandidat Merz forderte eine "große nationale Kraftanstrengung", die angesichts der Weltlage "keinen Aufschub" dulde. Doch die Grünen, deren Stimmen für eine Zweidrittelmehrheit notwendig sind, zeigten sich wenig beeindruckt von den Avancen der Union.

Ulrike Bieritz © rbb/Gundula Krause
rbb/Gundula Krause

Kommentar von Ulrike Bieritz - Weg frei für Milliarden-Finanzpaket: Ist Deutschland zurück?

Was war das für eine Woche? Eine Woche in der sich die Ereignisse überschlagen haben. Die für Deutschland vielleicht wichtigste Entscheidung: Gibt es bald eine stabile Regierung? Bedingung für einen zügige Regierung ist ein Sondervermögen für Verteidigung und Infrastruktur. Dafür brauchen SPD und Union die Unterstützung der Grünen. Die haben sich Anfang der Woche noch dagegen gesträubt. Aber gestern wendete sich das Blatt. CDU/CSU und SPD konnten sich mit den Bündnisgrünen einigen.