"Einigt Euch" - Offener Brief an die Politik: Investitionen in die Sicherheit gefordert
Der offene Brief "Einigt Euch" von namhaften deutschen Wissenschaftlern appelliert an die Bundespolitik, sich bis Dienstag zu einigen und das 500 Milliarden Euro Paket zu verabschieden. Prof. Dr. Jan C. Behrends von der Viadrina und dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung warnte auf radioeins, dass es fünf nach zwölf ist und Deutschland dringend handeln muss, um weiterhin in Frieden und Freiheit leben zu können. Die Verteidigungsfähigkeit muss gestärkt werden, um mögliche Bedrohungen abzuschrecken.
Es ist eine riesige Kehrtwende, die Friedrich Merz da innerhalb weniger Wochen hingelegt hat. Erst hat er sich im Wahlkampf vehement für eine Schuldenbremse eingesetzt. Jetzt wollen CDU und SPD eine Gesetzesänderung zur Schuldenbremse und dem Sondervermögen. Es geht um Schulden-Summen, die manch einem schwindelig werden lassen. 500 Milliarden Euro sollen in Straßen, Brücken und Schulen fließen, zu den Ausgaben bei der Verteidigung sagt Merz, "what ever it takes", was immer also nötig sein wird.
Namhafte deutsche Wissenschaftler haben Union, SPD, Grüne und FDP in einem offenen Brief dazu aufgerufen, sich sofort auf eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben zu verständigen. "Einigt Euch!", heißt es in dem Appell. Zu den Unterzeichnern gehören renommierte WissenschaftlerInnen wie Claudia Major von der Stiftung Wissenschaft und Politik, Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr und Prof. Dr. Jan C. Behrends von der Viadrina-Universität in Frankfurt (Oder). Prof. Dr. Behrends betonte auf radioeins, dass alles, was Deutschland in der Nachkriegszeit und nach der Wiedervereinigung aufgebaut hat, zur Disposition steht. Sicherheit, Demokratie und Freiheit sind gefährdet, da die Ordnung, unter der Deutschland seit 1955 gelebt hat, infrage gestellt wird. Er glaubt nicht, dass ein Frieden mit Putin derzeit möglich ist. Putin setzt alles daran, den Krieg zu gewinnen, die Ukraine zu zerstören und das internationale System zu verändern. Die Forderungen Russlands sind seit Dezember 2021 unverändert und die Kriegswirtschaft in Russland wurde radikal umgestellt.