Politik - Finanzpaket: Union, SPD und Grüne haben sich geeinigt

Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) und Olaf Scholz (SPD) verfolgen eine Rede von Friedrich Merz (CDU) im Bundestag © Bernd von Jutrczenka/dpa
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Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) und Olaf Scholz (SPD) verfolgen eine Rede von Friedrich Merz (CDU) im Bundestag | © Bernd von Jutrczenka/dpa Download (mp3, 16 MB)

Das milliardenschwere Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur hat eine wichtige Hürde genommen: Die Fraktionsspitzen von Union, SPD und Grüne haben sich nach langen Diskussionen geeinigt. Eine Einordnung dazu von Sievert, Chefreporterin für das Hauptstadtbüro von t-online.de und Autorin der Merz-Biografie "Der Unvermeidbare - Ein Blick hinter die Kulissen der Union".

CDU-Chef Merz dankte den Verhandlungspartnern vor allem den Grünen für die vertrauensvollen Gespräche und das gemeinsame Ergebnis. Die Grünen konnten dabei einiges heraushandeln: Die Lockerung der Schuldenbremse wird weiter gefasst als ursprünglich geplant. Nicht nur Verteidigungsausgaben, sondern auch Investitionen in Cybersicherheit, Zivil- und Bevölkerungsschutz sowie in die Geheimdienste sollen künftig weitgehend von der Schuldenbremse ausgenommen werden.

Das geplante 500-Milliarden-Euro Sondervermögen für Infrastruktur soll ausdrücklich nur für zusätzliche Investitionen zur Verfügung stehen – also nicht für bereits geplante oder laufende Projekte. Darauf hatten die Grünen gepocht. Außerdem sind 100 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen für den Klimaschutz vorgesehen.

Hajo Schumacher © imago images/Sven Simon
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Kommentar von Hajo Schumacher - Schuldenpläne von Union und SPD: Werden die Grünen bei Ihrem "Nein" bleiben?

In einer rund dreistündigen Debatte im Bundestag haben Union und SPD gestern für ihr milliardenschweres Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur geworben. Unionskanzlerkandidat Merz forderte eine "große nationale Kraftanstrengung", die angesichts der Weltlage "keinen Aufschub" dulde. Doch die Grünen, deren Stimmen für eine Zweidrittelmehrheit notwendig sind, zeigten sich wenig beeindruckt von den Avancen der Union.