Tragikomödie - Was will der Lama mit dem Gewehr?
Regisseur Pawo Choyning Dorji, der für seinen Erstling "Lunana – Das Glück liegt im Himalaya" eine Oscarnominierung erhielt, gelingt auch in seinem zweiten Film eine gute Verbindung von liebevollen Beobachtungen seiner Mitmenschen und mit einem genauen Blick auf die heutige Gesellschaft seines kleinen Heimatlandes Bhutan. Dort leben bekanntermaßen die glücklichsten Menschen der Welt und schrittweise hält die Moderne Einzug, wovon der Film humorvoll berichtet.
Der König verfügte bei seiner Abdankung 2006 die Einführung der Demokratie, die allerdings erst bei Testwahlen erprobt werden soll, damit wirklich alles glatt läuft. Mit drei Figuren erleben wir diese aufregende Zeit des Umbruchs, darunter auch ein Lama, der in dem friedliebenden Land rätselhafterweise zwei Gewehre verlangt, und zwar bis Vollmond, eine absurde Geschichte.
Vor der fantastischen Bergkulisse erzählt Pawo Choyning Dorji ausschließlich mit Laien (Schauspieler gibt es dort gar nicht) mit Witz und Wärme wie Demokratie erlernt werden kann, selbst gegen anfängliches Misstrauen. Sie kann aber auch verlernt werden, möchte man etwas bitter hinzufügen.
Kritiker: Knut Elstermann