Biopic/Musik - Better Man - Die Robbie Williams Story
Meist laufen Biopics über Popstars nach dem gleichen Schema ab: Kometenhafter Aufstieg, Überforderung durch schnellen Ruhm, jäher Absturz und im besten Fall Errettung. Die Stationen des Lebens von Robbie Williams, die der Film abschreitet, unterscheiden sich davon nicht wesentlich.
Doch durch einen grandiosen Kunstgriff verfremdet Regisseur Michael Gracey ("Greatest Showman") diese Lebensgeschichte und steigert damit ihre Intensität ungeheuer. Robbie Williams wird konsequent als Affe gezeigt, mit ausdrucksstark animiertem Gesicht. Dieser Einfall ist mehr als ein filmischer Gag, er dient der tiefen biografischen Wahrheit. Robbie fühlt sich nicht wohl in seiner Haut, er empfindet sich auch in der Boyband "Take That" als Außenseiter, er ist ein fremder Gast im eigenen Leben, oft triebgesteuert und unkontrolliert im zerstörerischen Exzess. Er macht sich für andere – nun ja – zum Affen. Es spricht für seine Selbstironie, dass sich Robbie Williams auf dieses höchst ungewöhnliche und sehr berührende Biopic einließ.
Knut Elstermann