Drama - "Mond"

Nach ihrem erfolgreichen Debüt “Sonne” bringt die im Irak geborene, in Österreich aufgewachsene, kurdische Regisseurin Kurdwin Ayub ihren zweiten Film ins Kino, “Mond” als Mittelstück einer Trilogie. Die Performancekünstlerin Florentina Holzinger spielt in ihrer ersten Filmrolle, sehr intensiv, die Kampfsportlerin Sarah, die in einer tiefen Krise steckt. Da kommt das Angebot genau richtig, im Haus einer schwerreichen Familie in Jordanien die drei Teenager-Mädchen zu trainieren, die allerdings nicht sehr begeistert sind.
Die prächtige Villa erweist sich als ein goldener Käfig, in dem die Mädchen abgeschirmt leben und ständig überwacht werden. Die dokumentarisch-realistische Erzählweise nimmt immer mehr märchenhafte Züge an, die Geheimnisse des Hauses sind für Sarah so rätselhaft wie für uns und ihre Versuche zu helfen, erscheinen so gut gemeint wie hilflos. Erneut gestaltet Kurdwin Ayub sehr fesselnd und überaus genau kulturelle Konfrontationen, man darf auf den dritten Teil gespannt sein, der dann folgerichtig "Sterne" heißen soll.
Kritiker: Knut Elstermann