Die Ausstellung widmet sich einem ganz speziellen Themenbereich der DDR-Geschichte. Sie blickt auf Feste und auf die Art und Weise diese zu feiern. Im Fokus stehen vor allem die 1980er-Jahre. Das sind jene Jahre, in denen die Fassaden bröckelten, viele Menschen das Land verließen und eine neue, selbstbewusste Generation von Menschen die eigene Existenz hinterfragte. In dieser Zeit spielten Feste und Feiern eine große Rolle, waren essenziell – etwas, das in geschlossenen Gesellschaften eine hohe Relevanz besitzt. Insgesamt werden im Dieselkraftwerk Cottbus und in der Rathaushalle Frankfurt (Oder) mehr als 300 Fotografien von 31 Künstler*innen gezeigt, die sich mit diesem privat und öffentlich so gewichtigen Thema auseinandersetzen. Die einzelnen Kapitel sind verrückt, langweilig, von außerordentlicher Schönheit oder so stumpf wie ein normierter Alltag nur sein kann. Sie sind so heterogen wie das Leben und die Lebenserfahrungen in diesem untergegangenen Land. Jenseits aller Klischees vom grauen Osten zeigen die Präsentationen in Cottbus und in Frankfurt (Oder). ein höchst überraschendes Stück Alltagskultur – lebendig, bunt und überraschend vielfältig.
In den Ausstellungsräumen im Cottbuser Dieselkraftwerk sind ironische Beobachtungen am Rande staatsoffizieller Anlässe wie dem 1. Mai oder bei Sportfesten und FDJ-Pfingsttreffen den Bildern vom Studentenfasching, von Underground-Partys, enthemmten Abschiedsfesten, Zusammenkünften in anarchistischen Klubs oder wilden Feten der Punkszene gegenübergestellt. Offiziell veranstaltete Misswahlen in der Wendezeit treffen auf die legendären Modeschauen "Chic, Charmant, Dauerhaft" oder das absurde Spektakel einer Kabarettgruppe.