Drama - Sonnenplätze
Auf Lanzarote wird alles besser. Das hofft die junge, bisher erfolglose Autorin Samuela (wunderbar in ihrer suchenden Ratlosigkeit: Julia Windischbauer) zumindest, als sie ihrer Mutter (Juliane Köhler) kurzentschlossen den Schlüssel des Ferienhauses klaut und mit ihrem Bruder (Jeremias Meier) zur Insel aufbricht.
Doch dort hat sich der geschiedene Vater (Nils Bormann) bereits festgesetzt, einst ein gefeierter Autor, der seine besten Tage hinter längst sich hat. Irgendwann taucht dann auch noch die Mutter mit ihrem jungen, naiven Liebhaber (Jeremy Mockridge) auf, um das perfekte, familiäre Chaos auszulösen.
Der Schweizer Regisseur Aaron Arens macht verborgene Lebenslügen und Verletzungen sichtbar. Er lässt in seinem gelungenen, preisgekrönten Langspielfim-Debüt die Generationen und Haltungen lustvoll aufeinanderprallen, den Egoismus der Alten, die Lebensuntüchtigkeit der Jungen. Mit den hervorragenden Darstellern, sehr gut geschriebenen Dialogen und lakonischem Witz häuft er, seine Geschichte geschickt eskalierend, eine Zumutung auf die andere und zeigt, was Familie auch bedeutet: das lebenslange, meist vergebliche Ringen um Befreiung. Darin werden sich viele wiederfinden.