Harald Martenstein - Wie es kam, dass Deutschland keine Freunde mehr hat
Unser Kolumnist wurde proamerikanisch erzogen. Und fragt sich heute, warum Deutschland die USA nicht mehr mag. Italien, Frankreich, Großbritannien allerdings auch nicht.
Harald Martenstein wurde proamerikanisch erzogen. Für ihn waren Amis Leute, die beim Einmarsch in eine eroberte Stadt immer als erste Amtshandlung den Kindern Schokolade schenken. Sein Vater ist 1945 auf einem Floß über die Elbe geflohen, um nicht in russische Gefangenschaft zu geraten. Im Kriegsgefangenenlager gründete er eine Band, lernte die Texte einiger Ami-Hits und trat im Offizierskasino auf. Wenn es draußen hell wurde, sangen alle The Star-Spangled Banner, auch das deutsche Personal.