Harald Martenstein - Was Galilei mit den Faktencheckern von heute zu tun hat
Setzt sich die beste Erkenntnis durch – etwa, dass die Erde keine Scheibe ist? Über die Frage, ob es gut oder schlimm ist, dass bei Meta der Faktencheck abgeschafft wird.
Harald Martenstein hat einen Podcast gehört, in dem ein Verfassungsrechtler über Meinungsfreiheit sprach. Josef Franz Lindner ist Professor in Augsburg. Der Podcast "Frei heraus" wird von einem CDU-nahen Thinktank produziert, R21. Lindner hält es für richtig, dass in den USA bei Meta die "Faktenchecker" abgeschafft wurden. Begründung: Galileo Galilei hätte bei Meta oder früher bei Twitter keinen Faktencheck überstanden. Galilei wurde 1564 in Pisa geboren, er war Universalgelehrter und gilt als ein Begründer der modernen Naturwissenschaften. Unter anderem behauptete er, und nicht mal als Erster, dass keineswegs die Erde im Mittelpunkt des Universums stehe. Die Erde bewege sich stattdessen ganz klar um die Sonne. Dies widersprach der kirchlichen Lehre. Weil er sich angeblich gegen die Bibel auflehnte, bekam Galilei es mit der Inquisition zu tun. Ihm wurde der Prozess gemacht, es drohte der Tod auf dem Scheiterhaufen. Der Scheiterhaufen war die damalige Entsprechung zur unwiderruflichen Löschung eines Posts.