Harald Martenstein über - Verleugner glauben, was sie sagen

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Was wir gegen die Ignoranz brauchen, sind speziell geschulte Verleugnungstherapeuten, findet unser Autor. Sonst bleibt die Kriminalstatistik weiterhin Auslegungssache.

Der Grünen-Politiker Cem Özdemir hat in der FAZ über seine Tochter geschrieben, die kurz vor dem Abitur steht, und über seine Sorgen als Vater: "Wenn sie in der Stadt unterwegs ist, kommt es häufiger vor, dass sie oder ihre Freundinnen von Männern mit Migrationshintergrund unangenehm begafft oder sexualisiert werden." Das Mädchen wünsche sich, dass solche Dinge "offensiver thematisiert" würden, als Ursache nenne sie "die Rolle der Frau in vielen islamisch geprägten Ländern". Als Harald Martenstein das las, dachte er: Özdemir wird beschimpft werden. Die Autorin Annika Brockschmidt hielt ihm denn auch vor, er verwende "das sexistischste, rassistischste Klischee schlechthin". Der Migrationsforscher Özgür Özvatan fragte: "Geht’s noch kartoffeliger", und warf Özdemir vor, er lüge. Wenn man Özdemirs Tochter selbst befrage, würde deren Position nämlich bestimmt von der ihres Vaters abweichen. Woher Özvatan diese Information hat, lässt er offen. Aber wer kennt schon die Zukunft? Die Tochter könnte ja auch demnächst zur AfD überlaufen. Immer mehr aus ihrer Generation tun dies. 1968 sind die Bürgerkinder zur Apo übergelaufen...

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Zur Person - Harald Martenstein

Klug und nachdenklich. Mit seiner angenehmen Stimme erklärt er die alltäglichen Nebensachen unserer Welt. Harald Martenstein ist mit seiner Kolumne seit 2007 auf radioeins zu hören.