Harald Martenstein - Über eine Schule in Pullach und die Frage wer zum Vorbild taugt
Otfried Preußler schrieb mit 17 euphorisch über die Hitlerjugend. Später schwieg er darüber. Unser Kolumnist ist skeptisch, ob sich eine Schule deshalb umbenennen sollte.
Im Freundeskreis plauderte Harald Martenstein darüber, wer wohl als Nächster aus dem Kreis der Namensgeber für Straßen und Schulen ausgeschlossen wird. Er tippte auf Richard von Weizsäcker. Vater verurteilter Nazitäter, Mutter in der Partei, Richard verteidigte sogar den Vater vor Gericht, er selber diente Hitler als Offizier, Eisernes Kreuz ... "Blödsinn", sagte jemand, "was kann man denn für seine Eltern? Weizsäcker ist am Ende desertiert, und dann seine berühmte Rede zum 8. Mai, Tag der Befreiung, das war doch eine historische Wende zum Besseren. Man kann ein Leben sowieso nur als Ganzes beurteilen."