Harald Martenstein über - Triggerwarnung
Warnungen vor verstörenden Inhalten bewirken oft das Gegenteil, hat die Forschung herausgefunden. Müssen Triggerwarnungen weg, weil sie zu verlockend sind?
Weiß mitten in den Zwanzigerjahren denn immer noch nicht jeder, was eine Triggerwarnung ist? Als Beispiel hier eine Triggerwarnung, die in der ARD-Mediathek eine Zeitlang vor den alten Folgen der Harald Schmidt Show kam und vor lustigen Sendungen mit Otto Waalkes: "Das folgende fiktionale Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen mit diskriminierender Sprache und Haltung." Dass "Otto - der Außerfriesische" ein Spielfilm ist, also fiktional, und keine ARD-Dokumentation über seltsame Volksbräuche in Norddeutschland, kann man den Zuschauern mithilfe der Triggerwarnung natürlich gar nicht oft genug sagen. Kann man für das Jahr 2025 auch eine Triggerwarnung aussprechen?