Die Manfred-von-Richthofen-Straße trägt deutsche Geschichte und den widersprüchlichen Umgang damit in ihrem Namen. Richthofen, auch bekannt als „Der rote Baron“, war der „erfolgreichste“ Jagdflieger des ersten Weltkrieges und wurde posthum von den Nationalsozialisten zum Helden des Luftkampfes stilisiert. Auf Initiative Hermann Görings wurde der damalige Hohenzollernkorso in Berlin 1936 in die Manfred-von-Richthofen-Straße umbenannt. Auch viele weitere Straßen in der Gartenstadt Neu-Tempelhof erhielten zu dieser Zeit die Namen berühmter Jagflieger. Seitdem wird die Gegend gern „Fliegerviertel“ genannt. Daran hat sich bis heute nichts geändert – obwohl es nach dem zweiten Weltkrieg viele Diskussionen und Versuche der erneuten Umbenennung gab.
Die Manfred-von-Richthofen-Straße führt in Form eines Bogens mitten durch das „Fliegerviertel“. Ein Spaziergang entlang der Straße ist auch eine spannende Reise durch die Berliner Architekturgeschichte. Angefangen von den hochherrschaftlichen Gründerzeitbauten nahe dem Platz der Luftbrücke bis hin zu den ländlich anmutenden Reihenhäuschen mit Vorgarten in Richtung S- und U-Bahnhof Tempelhof.
Trotz der Nähe zum inzwischen stillgelegten Flughafen Tempelhof war die Wohnsiedlung früher sehr beliebt. Vor allem beim Berliner Großbürgertum, das hier viele Jahre unter sich blieb. Tempelhof galt lange als eher spießig und langweilig. Doch seit etwa zehn Jahren kommen immer mehr junge Familien, Studenten und Kreative in die Gegend - vor allem aus dem benachbarten Kreuzberg, wo die Mieten unaufhörlich steigen. Seitdem blüht das Kiezleben rund um die Manfred-von-Richthofen-Straße auf: Restaurants, Cafés und Klamottenläden beleben die Straße.
Seit 2015 gibt es in der Straße auch das „Madame Tee“, ein gemütliches Café und mittlerweile ein beliebter Kieztreffpunkt. Genau hier trifft Volker Wieprecht auf Menschen, die eine besondere Verbindung zur Manfred-von-Richthofen-Straße haben. Dazu gehört u. a. auch der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller. Außerdem zu Gast: Horst „Papa“ Henschel, Jahrgang 1929 und in der Manfred-von-Richthofen-Straße bekannt wie ein bunter Hund. Und nicht nur dort, denn Papa Henschel ist Jazz-Trompeter und gibt seit 60 Jahren mit seiner Band „Salty Dogs“ Konzerte in Berlin. Auch für „Die Schöne Straße“ jazzen die „Salty Dogs“ live und unplugged und bringen den Swing ins Fliegerviertel!
Keine „Schöne Straße“ ohne den „radioeins-Straßenengel“ – dieses Motto gilt auch in diesem Jahr. radioeins-Reporter Michael Hölzen wird wie immer mit Engelsflügeln durch die Straße flattern und kleine und große Geheimnisse lüften. Und: Beim Straßenkrimi können radioeins-Hörer nicht nur vor Ort mitspielen, sondern auch ein einmaliges Gutschein-Paket gewinnen: „Die Volle Dröhnung Manfred-von Richthofen-Straße“.
Die komplette Sendung zum Nachhören: