Die rund 9000 Straßen, die Berlin durchkreuzen, bringen es zusammen auf mehr als 5.000 Kilometer – das ist die Strecke vom Neuköllner Herrmannplatz bis ins äthiopische Addis Abeba. Jede dieser Straßen ist ein Universum und jede hat ihr ganz eigenes Gesicht. Die eine ist weltberühmt, schrill und nachtaktiv, die andere still, zurückgezogen und geheimnisvoll. Geschichten können sie alle erzählen: von ihren Bewohnern, ihren Häusern, über das Gestern und Heute.
Die ungewöhnlich breite Oderberger Straße endete auf ihrer westlichen Seite einst an der Mauer. In den 1980ern wurde sie zu einem Biotop für unangepasste Künstler aus der ganzen DDR und blieb auch nach der Wende lange ein kreativer und inspirierender Ort. Heute schlendern Touristen Richtung Mauerpark an den sanierten Altbaufassaden vorbei und spiegeln sich in den Schaufenstern schicker Läden. Doch wer wohnt heute hier? Und was konnte die Straße von ihrem Mythos bewahren?
Zusammenschnitt der Sendung vom 29.05.2015: