Harald Martenstein - Über jemanden, der Deutschland aus guten Gründen meidet
Der Netflix-Star Phil Rosenthal macht bei seinen kulinarischen Reisen für seine Serie "Somebody Feed Phil" einen Bogen um Deutschland. Aus gutem Grund.
Auf Netflix läuft die siebte Staffel von "Somebody Feed Phil". Der sympathische und witzige New Yorker Phil Rosenthal porträtiert Städte, indem er dort Restaurants besucht und mit Wirten redet. Die wichtigsten Metropolen der Welt hat er fast durch, inzwischen kommen sogar Helsinki und Taipeh an die Reihe. Nach Deutschland geht er nie. Warum nur? Harald Martenstein hat gegoogelt. Phil ist der Sohn von Helen Auerbach. Er wurde nach seinem Großvater Philipp Auerbach benannt. Auerbach stammte aus Hamburg. Er war ein jüdischer Unternehmer und politisch aktiv, erst in der liberalen DDP, später in der SPD. 1934 floh er nach Belgien. Ein Teil der Familie wurde ermordet. Seine Frau und die kleine Tochter Helen retteten sich in die USA. Philipp aber blieb in Europa und landete in Auschwitz. Dass er überlebte, verdankte er unter anderem der Tatsache, dass er sich als Seifenproduzent nützlich machte.