Landeshaushalt 2025 - Milliardenschweres Sparprogramm: Wo wird im Berliner Haushalt gespart?

Sparschwein vor Fernsehturm und Rotem Rathaus (Foto: IMAGO / Steinach)
IMAGO / Steinach
Sparschwein vor Fernsehturm und Rotem Rathaus | © IMAGO / Steinach Download (mp3, 7 MB)

Der neue Haushalt des Berliner Senats sorgt für Aufsehen und Unmut. Die geplanten Einsparungen betreffen zahlreiche Bereiche, darunter Verkehr, Klimaschutz, Kultur und Bildung. Gestern Abend einigten sich CDU und SPD im Koalitionsausschuss auf die Details. Heute Morgen um neun Uhr folgt die offizielle Pressekonferenz. Hier ein Überblick über die wichtigsten Punkte und Reaktionen von rbb-Landesreporterin Ute Schumacher.

Verkehr und Klimaschutz

Besonders hart trifft es den Verkehrs- und Klimaschutzsektor. Das 29-Euro-Ticket wird abgeschafft, und es werden keine neuen Elektrobusse mehr angeschafft. Auch zwei Tramlinien sind betroffen. Zudem werden die Mittel für den Klimaschutz um 20 Prozent gekürzt, obwohl ursprünglich ein Sondervermögen für diesen Bereich geplant war.

Bildung und Kultur

Im Bildungsbereich werden zwei Schulbauprojekte gestrichen, und die Mittel für die E-Akte werden halbiert. Die Kultur muss ebenfalls erhebliche Einsparungen hinnehmen. Alle größeren Kultureinrichtungen sollen zehn Prozent ihrer Mittel einsparen. Der Chef des Berliner Ensembles hat bereits angekündigt, fünf Produktionen streichen zu müssen.

Soziales und innere Sicherheit

Glimpflicher davongekommen sind die Sozialverwaltung und die innere Sicherheit. Diese Bereiche müssen vergleichsweise wenig sparen. Dies zeigt, dass die Koalition hier ihre Prioritäten setzt.

Reaktionen der Opposition

Die Opposition reagiert unterschiedlich auf die Sparmaßnahmen. Die Linke fordert den Rücktritt von Frau Giffey als Aufsichtsratchefin der BVG wegen des 29-Euro-Tickets. Die AfD hingegen begrüßt die Abschaffung des Tickets. Die Grünen kritisieren die Hinterzimmerpolitik und fordern eine Regierungserklärung von Wegner.

Proteste und Demonstrationen

Die Kultur-Szene hat bereits letzte Woche gegen die Sparpläne demonstriert. Heute Abend gibt es ein Protestkonzert im Haus der Berliner Festspiele. Auch ver.di plant Proteste für zukunftssichere Angebote in der Kinder- und Jugendhilfe. Die Landesarmutskonferenz wird am Mittwoch vor das Rote Rathaus ziehen.

Anke Myrrhe © Nassim Rad/Tagesspiegel
Nassim Rad/Tagesspiegel

Kommentar von Anke Myrrhe - Schwarz-rote Koalition kürzt Milliarden: Spart Berlin an der richtigen Stelle?

Berlin steht vor erheblichen Haushaltskürzungen. Die schwarz-rote Koalition plant für das nächste Jahr Einsparungen in Milliardenhöhe. Besonders betroffen sind der Verkehrs- und Umweltbereich, wo 660 Millionen Euro eingespart werden sollen. Aber auch alle anderen Senatsverwaltungen müssen im kommenden Jahr mit deutlich weniger Geld auskommen. Im Durchschnitt spart Berlin zehn Prozent in allen Bereichen.

Demo "#BerlinIstKultur" am 13.11.2024 © picture alliance / Jörg Carstensen
picture alliance / Jörg Carstensen

Demonstration "Berlin ist Kultur" - Tausende demonstrieren gegen Kürzungen im Kulturetat

Der Berliner Senat muss sparen. Und will deshalb auch die Ausgaben für Kultur um 10 Prozent kürzen. Mehrere Tausend Menschen haben dagegen am Mittwoch vor dem Brandenburger Tor demonstriert. Aufgerufen zur Demo hat ein breites Bündnis aus Kulturinstitutionen - von Staatsoper bis Clubcommission. Über die Demo sprechen wir mit Heinrich Horwitz.

Joe Chialo (CDU), Berlins Kultursenator © picture alliance/dpa | Britta Pedersen
picture alliance/dpa | Britta Pedersen

Interview mit Kultursenator Joe Chialo (CDU) - Berlin muss sparen: Die Kulturszene protestiert

Berlin muss sparen. Das steht fest. Und kein Resort kommt ungeschoren davon. Die Stadt steht vor der Herausforderung, drei Milliarden Euro einzusparen, was alle Senatsverwaltungen betrifft. Besonders hart trifft es die Kulturszene, die im kommenden Jahr mit Kürzungen von zehn Prozent rechnen muss. Heute ab 10 Uhr trifft sich die Berliner Kulturszene am Brandenburger Tor, um gemeinsam gegen die geplanten Einsparungen, die gravierende Auswirkungen auf die kulturelle Vielfalt der Stadt haben könnten, zu protestieren. Mit dabei Stars wie Katharina Thalbach und Lars Eidinger. Über die drohenden Kürzungen sprechen wir mit dem Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Joe Chialo von der CDU.

Stadtleben © IMAGO/CHROMORANGE
IMAGO/CHROMORANGE

Thema - Stadtleben

Politik, Wirtschaft, Kultur und Alltägliches aus der Hauptstadt – hier finden Sie alle Beiträge und Interviews zum Thema Stadtleben.