Einsparungen in Berlin - Franziska Giffey verteidigt Haushaltskürzungen

Franziska Giffey (SPD) © imago images/Stefan Zeitz
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Berlin steht vor einer finanziellen Herausforderung: Drei Milliarden Euro fehlen im Haushalt für das nächste Jahr. Besonders betroffen sind die Bereiche Verkehr, Kultur und Umwelt. Auch das erst im Juli wieder eingeführte 29-Euro-Ticket wurde gestrichen. Rund 210.000 Menschen nutzen es derzeit, und viele sind enttäuscht. Berlins Wirtschaftssenatorin Giffey (SPD) verteidigte auf radioeins die Entscheidung.

Franziska Giffey, Berliner Wirtschaftssenatorin von der SPD, verteidigte auf radioeins die Entscheidung, das 29-Euro-Ticket wieder zu streichen: "Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass wir das 29-Euro-Ticket weiterführen können. Es war eine wichtige Maßnahme für mehr Teilhabe und Zugang. Aber bei einem Einsparbedarf von drei Milliarden Euro mussten wir abwägen. Wir haben uns für die Kinder und Familien entschieden, indem wir das kostenlose Schülerticket und andere soziale Leistungen beibehalten haben."

Der neue Haushalt stößt auf viel Kritik, sowohl von der Opposition als auch von Institutionen und Gewerkschaften. Besonders die Kürzungen in den Bereichen Kultur, Digitalisierung, neue Straßenbahnen, Schulen und Klimaschutz sorgen für Unmut. Giffey betonte jedoch, dass der Haushalt mit 40 Milliarden Euro immer noch der höchste seit dem Mauerfall ist und viele wichtige Bereiche weiterhin finanziert werden.

Alternative Finanzierungsmodelle

Giffey erklärte, dass ein Teil der Einsparungen durch alternative Finanzierungsmodelle erreicht wird, wie zum Beispiel Kreditaufnahmen für große Investitionsprojekte. Diese sollen die Infrastruktur stärken, ohne den Landeshaushalt direkt zu belasten.

Ausblick auf die Bundestagswahl

Giffey äußerte sich in dem Interview auch zur aktuellen politischen Lage der SPD und der bevorstehenden Bundestagswahl. Sie betont die Notwendigkeit einer stabilen Regierung und die Wichtigkeit, dass sich die Verantwortlichen hinter einem gemeinsamen Weg versammeln.

Die Berliner Landesflagge weht im Wind © imago/Marius Schwarz
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Haushalt - Berlin muss sparen: Ein Überblick über die geplanten Kürzungen

Berlin steht vor einer großen finanziellen Herausforderung: Der Etat muss im kommenden Jahr um drei Milliarden Euro gesenkt werden. Diese Einsparungen betreffen viele Bereiche und sorgen für Unmut in der Bevölkerung. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegener von der CDU hat heute Vormittag in einer Pressekonferenz die konkreten Kürzungen vorgestellt.

Sparschwein vor Fernsehturm und Rotem Rathaus (Foto: IMAGO / Steinach)
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Landeshaushalt 2025 - Milliardenschweres Sparprogramm: Wo wird im Berliner Haushalt gespart?

Der neue Haushalt des Berliner Senats sorgt für Aufsehen und Unmut. Die geplanten Einsparungen betreffen zahlreiche Bereiche, darunter Verkehr, Klimaschutz, Kultur und Bildung. Gestern Abend einigten sich CDU und SPD im Koalitionsausschuss auf die Details. Heute Morgen um neun Uhr folgt die offizielle Pressekonferenz. Hier ein Überblick über die wichtigsten Punkte und Reaktionen von rbb-Landesreporterin Ute Schumacher.

Jens Balzer © imago images/Votos-Roland Owsnitzki
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Kommentar von Jens Balzer - Berliner Kultur muss noch mehr sparen als befürchtet

Die Berliner Kulturszene wehrt sich gegen die bevorstehenden Kürzungen im Kulturhaushalt des Senats. Von zehn Prozent weniger war bislang die Rede, dagegen wurde vergangene Woche vor dem Brandenburger Tor demonstriert, heute Abend gibt es im Haus der Berliner Festspiele ein Protestkonzert mit dem Titel "Berlin ist Kultur". Nützt aber alles nichts, im Gegenteil, die Kultur muss sogar zwölf Prozent einsparen, wie der Senat heute verkündete. Hat die Berliner Kultur kein Gehör mehr in der Politik?

Anke Myrrhe © Nassim Rad/Tagesspiegel
Nassim Rad/Tagesspiegel

Kommentar von Anke Myrrhe - Schwarz-rote Koalition kürzt Milliarden: Spart Berlin an der richtigen Stelle?

Berlin steht vor erheblichen Haushaltskürzungen. Die schwarz-rote Koalition plant für das nächste Jahr Einsparungen in Milliardenhöhe. Besonders betroffen sind der Verkehrs- und Umweltbereich, wo 660 Millionen Euro eingespart werden sollen. Aber auch alle anderen Senatsverwaltungen müssen im kommenden Jahr mit deutlich weniger Geld auskommen. Im Durchschnitt spart Berlin zehn Prozent in allen Bereichen.

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