Der kurze Aufsatz „Über das Marionettentheater“ ist der wohl bekannteste Prosatext des Dramatikers Heinrich von Kleist. Darin erörtert ein Erzähler mit dem berühmten Tänzer Herrn C., den er mehrmals beim Besuch eines Marionettentheaters gesehen hat, die Frage nach der Anmut. Der Tänzer erläutert ihm die natürliche Grazie von Puppen und wieso sich diese anmutiger bewegen, als es ein Mensch je könnte.

Am 9. und 10. Februar bringt das Kleist Forum die Tanzperformance „Die Seele am Faden / Soul Threads“ mit Friedemann Vogel, einem der weltbesten Balletttänzer, als Uraufführung auf die Bühne. Ein Herzensprojekt, das Vogel gemeinsam mit dem bildenden Künstler und Choreografen Thomas Lempertz eigens für Frankfurt (Oder) entwickelt hat. Ausgehend von Kleists Essay spürt die Performance der Frage nach, wie das Natürliche aus dem Unnatürlichen, das Berührende aus dem Künstlichen und das Anmutige aus dem Antrainierten entstehen kann.

Tokio, Paris, Moskau – Friedemann Vogel aus Stuttgart ist auf den großen Bühnen der Welt zu Hause. Seit er zehn Jahre alt ist, hat er nur ein Ziel: Er will Balletttänzer werden. 2015 ernennt ihn das Land Baden-Württemberg zum Kammertänzer - die höchste Auszeichnung für Tänzer in Deutschland. Mittlerweile hat Friedemann Vogel 40 Bühnen in 24 Ländern erobert und zahlreiche bedeutende Tanzpreise und Auszeichnungen gewonnen. Er ist auch der einzige deutsche Tänzer, der am renommierten World Ballet Festival in Tokio teilnimmt.

Aufführungen:
09.02.2024 und 10.02.2024 um 19:30 Uhr
Kleist Forum (Hinterbühne)