Drama/Sci-Fi - Megalopolis
Das Alterswerk des großen Francis Ford Coppola, von ihm seit Jahrzehnten vorangetrieben, führt uns in eine SF-Metropole, die an das wuchernde New York erinnert, aber auch an die Dekadenz des Römischen Reiches, was durchaus naheliegt. Autoren wie Brecht haben solche Analogien für scharfsinnige Gesellschaftsanalysen genutzt, für Coppola sind sie die Vorlagen für peinliche Orgien, schlecht gespielte Rededuelle und pompöse Architekturvisionen.
Der Baumeister Cesar Catilina (Adam Driver, dem die Hilflosigkeit in dem erzählerischen Chaos anzusehen ist) hat große Pläne für die Stadt, er erfand einen neuen Baustoff, wird aber vom Bürgermeister Franklyn Cicero ständig ausgebremst. Dazu kommen noch viele andere, lose herumziehende Handlungsfäden. "Megalopolis" verliert sich dabei in ungezähmten, visuellen Einfällen und völlig zahnloser, altmodischer Satire, ist überladen mit einem wirren Geflecht der Ideen und Referenzen, die keinen rechten Sinn ergeben. Der Film ist leider ein gigantischer Irrtum, faszinierend nur durch die Maßlosigkeit seines Scheiterns.
Knut Elstermann