Biopic/Drama/Musik - Köln 75
Das legendäre Köln Concert von Keith Jarrett ist das erfolgreichste Live-Solo-Album der Jazz-Geschichte. Im deutschen Film “Köln 75” wird die unglaubliche Geschichte dahinter erzählt. Der liebevolle Film des israelischen Regisseurs Ido Funk erlebte auf der Berlinale seine Premiere. Sehr schön nimmt er die Stimmung jener Jahre in der Bundesrepublik auf, diese Zeit des Aufbruchs, die auch die erst 18jährige Vera Brandes inspirierte.
Wunderbar leidenschaftlich spielt Mala Emde diese junge Frau, die es 1975 vollbrachte, den großen, stets schlecht gelaunten Keith Jarrett, herrlich grummelig gespielt von John Magaro, zum Konzert nach Köln zu locken. Dabei geht bis zur letzten Minute fast alles schief, ein Wettlauf gegen die Zeit, der sehr komisch ist, zumindest für uns heutige Betrachter. Als völlig unerfahrene Promoterin, getrieben von einem riesigen Enthusiasmus und dem Mut der Verzweiflung, setzte Vera Brandes sich gegen alle Widerstände durch - ein Wunder, dem die Nachwelt ein Klavier-Meisterwerk verdankt und wir jetzt diesen schönen Film.
Rezension: Knut Elstermann