Tragikomödie - Sad Jokes
Mit seinem Regie-Erstling "Knochen und Namen", einem Corona-Freundschaftsprojekt, gelang dem Schauspieler Fabian Stumm ein Überraschungserfolg. Auch mit seinem zweiten Film "Sad Jokes", in dem er wieder die Hauptrolle spielt, ist ihm ein großer Wurf gelungen.
Stumm spielt den schwulen Regisseur Joseph, der mit seiner Freundin Sonya (sehr intensiv: Haley Louise Jones) einen kleinen Sohn hat. Weil Sonya wegen ihrer Depression in der Klinik ist, muss sich Joseph allein um das Kind kümmern, den Alltag meistern, seine neue Filmkomödie vorantreiben und mit seinen Ängsten und Paranoia klarkommen. Neu verlieben will er sich auch noch. Logischerweise kommt er so nicht unbedingt auf zündende Gags, was im Scheitern wiederum sehr lustig ist.
Wieder mit unbewegter Kamera in schönen, kammerspielartigen Einzelszenen gedreht und wunderbar gespielt (auch Jonas Dassler, Marie-Lou Sellem, Anne Haug, Anneke Kim Sarnau und viele andere sind mit spürbarem Spaß dabei). "Sad Jokes" ist eine anrührende Geschichte über Verletzlichkeit und Kreativität, zwischen saukomisch und todtraurig, wie sie derzeit in Deutschland wohl niemand sonst hinbekommt.
Kritiker: Knut Elstermann