Tragikomödie - Pfau – Bin ich echt?

Die Geschäftsidee von “My Companion” ist denkbar einfach und hat in Zeiten von Einsamkeit und Statusangst einen durchschlagenden Erfolg. Matthias geht wie ein charmantes Chamäleon in die Lebenssituationen seiner Kunden hinein und bedient deren Bedürfnisse perfekt: In der Klasse des vermeintlichen Sohnes präsentiert er sich als Pilot, plaudert als Konzertbegleiter klug über moderne Musik.
In dem Debütfilm des Österreichers Bernhard Wenger macht Albrecht Schuch diesen Matthias zu einem großen Ereignis: Ein leeres Gefäß, das mit allem gefüllt werden kann, nur kommt er sich dabei selbst abhanden. Wie Schuch dieses wachsende Unbehagen spielt, bei gleichzeitiger Pflichterfüllung, ist einfach nur grandios.
Mit einem an Ruben Östlund (“The Square”) geschulten Witz, der immer wieder das Absurde streift, wird Schuchs Figur zu einer schönen, marktkonformen Ware, zu einem Ausdruck der gesellschaftlichen Entfremdung. Das ist komisch und bitter zugleich.
Kritiker: Knut Elstermann