Action/Komödie/Sci-Fi - Mickey 17
Die Jobbeschreibung ist merkwürdig, man würde sich kaum auf diesen Arbeitsplatz bewerben: Bei einer gefährlichen Weltraumexpedition dient Mickey Barnes als "Expendable" für besonders gefährliche Aufgaben. Im häufig eintretenden Todesfall wird er kurzerhand im 3D-Drucker neu aufgelegt. Zwischen Mickey 17 und Mickey 18 geht etwas schief, weshalb sich der junge Mann, zur großen Verwirrung aller, zwei Mal an Bord befindet.
Robert Pattinson spielt diese irren Figuren mit sehenswerter, zunehmender Verstörung, die natürlich auch mit der ständigen Todesnähe zu tun hat. Das ist ebenso sehenswert wie die originellen, visuellen Einfälle Freude machen, etwa die pelzigen Riesenmilben als Bewohner des Eisplaneten.
Der Film des koreanischen Oscarpreisträgers Bon Joon-ho ("Parasite") ist aber definitiv zu lang geraten, zwischendurch geht ihm deutlich die Luft aus. Auch ist die politische Botschaft - wir sind in einer kosmischen, autoritären Sekte - sehr vordergründig, wie es bei Satiren ja oft der Fall ist. Die eigentliche sehr interessante Frage, wie ein Mensch lebt, der ständig stirbt, gerät dabei leider aus den Augen.
Knut Elstermann