Dokumentarfilm - Henry Fonda for President
In seinem dreistündigen Dokumentarfilm verbindet der Filmhistoriker und Ex-Direktor des österreichischen Filmmuseums, Alexander Horwath, auf faszinierende Weise die Biografie des Schauspielers Henry Fonda mit der Geschichte der USA.
Horvath arbeitet sich klug analysierend durch die Filmografie Fondas mit Meisterwerken wie "Früchte des Zorns” und “Am Goldenen See”, in denen es immer um amerikanische Mythen geht, um gesellschaftliche Utopien und Katastrophen. Horwarth greift weit zurück in die Familiengeschichte der Fondas, beleuchtet auch das schwierige Verhältnis zu den Kindern Jane und Peter Fonda.
Gestützt auf ein langes Interview, das der Journalist Lawrence Grobel ein Jahr vor Fondas Tod mit ihm führen konnte, und mit sehr persönlichen Reflexionen des Regisseurs entsteht ein komplexes Bild des großen Künstlers. Der zurückhaltende Fonda erscheint als Autor seines eigenen Lebens und in seinem Spiel als kritischer Erforscher amerikanischer Lebensweisen.
Vielleicht wäre der konsequente Antifaschist Fonda wirklich ein guter Präsident geworden, fragt man sich unwillkürlich beim Ansehen dieses grandiosen Filmessays.
Kritiker: Knut Elstermann