Drama/Historie/Thriller - Des Teufels Bad
"Des Teufels Bad" war einst ein volkstümlicher Ausdruck für eine Depression. Immer tiefer versinkt die junge Frau Agnes in dieses teuflische Bad, wir sind in der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Die lieblose Ehe mit einem Bauern auf einem abgelegenen Hof, dessen eiskalte Mutter, die harten Lebensumstände treiben sie in immer tiefere Verzweiflung. Doch Selbstmord ist als Ausweg von der Kirche streng verboten. Agnes kommt auf eine teuflische und zugleich befreiende Idee, die damals gar nicht so selten war. Das belegen originale Gerichtsakten, auf denen dieser fesselnd-düstere österreichischen Film von Severin Fiala und Veronika Franz beruht.
Die hervorragende Hauptdarstellerin des Films, die Musikerin Anja Plaschg, macht aus der leidenden Agnes ein tragisches Symbol weiblicher Selbstbehauptung. Sie schrieb übrigens auch den Soundtrack. Sehr zurecht erhielt Martin Gschlacht bei der diesjährigen Berlinale einen Silbernen Bären für seine eindringliche Kameraarbeit und Österreich schickt "Des Teufels Bad" ins Oscar-Rennen 2025.
Knut Elstermann