Drama/Biopic - Der Lehrer, der uns das Meer versprach
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Vor 50 Jahren starb der spanische Diktator Franco friedlich in seinem Bett. "Der Lehrer, der uns das Meer versprach" gehört zu einer ganzen Reihe von spanischen Filmen, die von der schmerzhaften Auseinandersetzung mit dem blutigen Erbe berichten, auch Pedro Almodóvars "Parallele Mütter" erzählte davon.
Regisseurin Patricia Font stützt sich auf die wahre Biografie des Reformpädagogen Antonio Benaiges (leidenschaftlich und mitreißend von Enric Auquer gespielt), der in einem abgelegenen Dorf in Burgos Kinder nach neuen, menschlichen Methoden unterrichtet, von den Franco-Faschisten gefoltert und ermordet wird. In der Gegenwart macht sich Ariadna, eine junge Frau (gespielt von Laia Costa, die für "Victoria" 2015 den Deutschen Filmpreis erhielt) auf die beharrliche Suche nach den Spuren ihres ebenfalls ermordeten Urgroßvaters und ihres Großvaters, der einst Antonis Schüler war. Der gut gespielte und packend erzählte Film rührt an das Trauma einer ganzen Nation, an die Verbrechen der Vergangenheit, deren verdrängte Spuren sich in den Schritt für Schritt geöffneten Massengräbern finden.
Kritiker: Knut Elstermann