Horror - Cuckoo
Auf der Berlinale lief "Cuckoo" mit Stars in den Hauptrollen: Modell und Transaktivistin Hunter Schafer (bekannt aus "Euphoria") und Dan Stevens ("Ich bin dein Mensch"). Die beiden sind großartige, spannungsvolle Gegenspieler. Die 17jährige, amerikanische Gretchen kommt widerwillig mit ihrem Vater, mit stummer Schwester und ungeliebter Stiefmutter in dieses idyllische Berg-Resort, geleitet vom unendlich freundlichen Herrn König.
Schon bald spürt Gretchen, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt, was ihren Schutzinstinkt weckt: Cuckoo ist auch ein Film über wiederentdeckte Familienbindungen. Der in Leipzig geborene Regisseur Tilman Singer beweist nach seinem vielbeachteten Debüt "LUZ" auch in seinem zweiten Spielfilm das besondere Talent für wirkungsvolles und innovatives Genrekino. Dabei ist es gar nicht so leicht, das Genre zu bestimmen. "Cuckoo" ist zugleich Coming-of-Age-Drama, kraftvoller Body-Horror und Coming-out-Geschichte, hinter den friedlichen Kulissen einer Wohlfühl-Oase. Wie schön, dass so beunruhigende und unterhaltsame Genre-Filme, mit spielerischen Anleihen an Klassiker, auch von Deutschen gemacht werden können.
Kritiker: Knut Elstermann