Dokumentation - Baldiga – Entsichertes Herz

Jürgen Baldiga und Ulf Reimer in "Baldiga – Entsichertes Herz" von Markus Stein © Salzgeber
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Jürgen Baldiga, ein Essener Bergarbeitersohn, kam 1979 nach Westberlin, arbeitete als Stricher und Koch und begann zu schreiben, mit der festen Absicht, berühmt zu werden. Seit seiner HIV-Infektion begann er zu fotografieren, zeigte das Straßenleben der Stadt, die wilde, schwule Szene, in der er seine Wahlfamilie fand. Der 1993 mit nur 34 Jahren Gestorbene hinterließ ein gigantisches Werk, 40 Tagebücher, Tausende Fotos, das großartige Zeugnis einer vergangenen Epoche und ein Festhalten der Zeit angesichts des sicheren Todes.

Regisseur Markus Stein („Unter Männern – Schwul in der DDR“) zeichnet auf der Grundlage dieses umfangreichen Werkes ein packendes Porträt dieses Künstlers, zeigt auf wie bewusst Baldiger mit dem nahen Tod umging, sein Sterben dokumentierte. Der Film nimmt die Rauheit und Direktheit von Baldigas Fotos auf und setzt ihm so ein lebendiges Denkmal.

Knut Elstermann

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