Regenbogenfahne © IMAGO/photothek/Xander Heinl
IMAGO/photothek/Xander Heinl

radioeins im Queer-Format - Live dabei sein mit radioeins

"Nur gemeinsam stark! – für Demokratie und Vielfalt!" unter diesem Motto stand die diesjährige Demonstration zum Christopher Street Day in Berlin, bei der für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und Intersexuellen sowie anderen sexuellen Minderheiten demonstriert wurde.

radioeins hat auch in diesem Jahr wieder im Queer-Format gesendet, diesmal aus dem Foyer der Urania in Berlin-Schöneberg. Frauke Oppenberg und Holger Wicht haben mit spannenden Gästen gesprochen. Unter anderem mit der trans* Journalistin und Autorin Georgine Kellermann, dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner und dem Influencer Fabian Grischkat, der sich den Begriff "Stolzmonat" als Marke hat schützen lassen und damit für viel Aufsehen gesorgt hat.

Alle Interviews finden Sie hier zum Nachhören.

Interviews & Beiträge

Frauke Oppenberg, Fabian Grischkat & Holger Wicht © radioeins/Barth
radioeins/Barth

- Fabian Grischkat, queerer Aktivist und Influencer, und sein "Stolzmonat"

In Deutschland heißt er Christopher Street Day oder CSD, international spricht man hingegen meist von "Pride", also von "Stolz". Der Monat dazu, traditionell der Juni, wird zum "Pride Month", immer häufiger auch in Deutschland. Dass die queere Community den "Stolzmonat" feiert, gefiel Rechtspopulisten und -radikalen offensichtlich nicht und sie machten sich den Begriff zu eigen. So finden sich in den Sozialen Medien unter dem Hashtag "Stolzmonat" immer wieder queerfeindliche und nationalistische Beiträge. Das wiederum gefiel Fabian Grischka nicht. Der queere Aktivist und Influencer hatte eine Idee: er klaute den Begriff von den Rechten einfach wieder zurück und ließ sich "Stolzmonat" kurzerhand als Marke schützen.

Jimmy Somerville von Bronski Beat live in London 1984 ©
IMAGO / Future Image

- "Smalltown Boy" von Bronski Beat feiert 40. Geburtstag

Vor 40 Jahren kam ein Song heraus, der bis heute empowert. "Smalltown Boy" von Bronksi Beat. Ein LGBTQI-Klassiker, der vielen Menschen etwas bedeutet, für Sänger Jimmy Somervile etwas ganz Besonderes, solch einen Song geschaffen zu haben. Ein Song, den er geschrieben hat, als er selbst gerade mal 19 Jahre alt war und von der Kleinstadt nach London gezogen ist.

Christian Rudolph & Benjamin Csonka © radioeins/Kaminski
radioeins/Kaminski

- Diskriminierungsfreie Sportstätten und Sichtbarkeit im Sport: "Wir brauchen Sensibilisierung"

Eine sichere und diskriminierungsfreie Sportinfrastruktur – das ist eine der sechs Hauptforderungen des diesjährigen CSD in Berlin. Außerdem soll der Senat eine Anlaufstelle für Diskriminierung im Sport einrichten, insbesondere für queere Menschen. Dass diese Forderung durchaus ihre Berechtigung hat, zeigt, dass der Landessportbund Berlin erstmals beim Berliner CSD dabei ist. Mitgelaufen sind Benjamin Csonka vom Landessportbund und Christian Rudolph, Ansprechpartner für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt beim DFB.

Georgine Kellermann © radioeins/Kaminski
radioeins/Kaminski

- Georgine Kellermann: "Ich hatte Sorge, dass ich nicht mehr tun kann, was ich liebe, wenn ich werde, wer ich bin"

Sie war Redakteurin des ARD-Morgenmagazins, Korrespondentin in Washington und Paris, Studioleiterin in Bonn, Duisburg und Essen. Georgine Kellermann hat eine bemerkenswerte journalistische Karriere gemacht - allerdings als Georg Kellermann. Das ist der Name, den ihr die Eltern 1957 in Ratingen gegeben haben. 40 Jahre führte sie ein Doppelleben - spielte im beruflichen Kontext den Mann Georg, als der sie äußerlich wahrgenommen wurde, und war im Privaten die Frau, die sie ist. "Georgine - Der lange Weg zu mir selbst" heißt ihr Memoir, das im Mai herausgekommen ist. Darin erzählt Georgine Kellermann ihre Lebensgeschichte, nachdem sie als Journalistin die Geschichten anderer erzählt hat. Und es wird schnell klar, dass dieser Beruf, den sie so geliebt hat, der Grund für das jahrelange Doppelleben war.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) © radioeins/Kaminski
radioeins/Kaminski

- Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner

Als die neue Berliner Landesregierung im April 2023 ihre Arbeit aufnahm, trauten so manche im queeren Berlin ihren Augen und Ohren nicht mehr: Der Koalitionsvertrag war voll Versprechen für die queere Community. Und CDU-Bürgermeister Kai Wegner demonstrierte von Anfang an mit viel Engagement, dass er auch der Bürgermeister der "Regenbogenhauptstadt" sein wolle, wie es im Koalitionsvertrag heißt. Nun ist zum zweiten Mal in seiner Amtszeit CSD, und erstmals seit langer Zeit hat der Regierende Bürgermeister ihn nicht eröffnet. Die Veranstalter des Christopher Street Day wollten erst politische Resultate sehen, bevor sie Kai Wegner wieder auf die Bühne lassen. Frauke Oppenberg und Holger Wicht haben mit Berlins Regierendem Bürgermeister gesprochen.

Frauke, DJ Ipek Ipekcioglu und Holger © radioeins/Kaminski
radioeins/Kaminski

- Ipek Ipekçioğlu mit Soul of Stonewall Award 2024 augezeichnet

In der Kategorie "Aktivistisches Lebenswerk" werden Menschen, die sich seit vielen Jahren für die queere Community einsetzen und durch ihren Aktivismus zur Verbesserung des Lebensrealität queerer Menschen beigetragen haben mit dem Soul of Stonewall Award ausgezeichnet. In diesem Jahr geht er an die Musikproduzentin, Autorin, Aktivistin und DJ Ipek Ipekçioğlu. Wir sprechen mit ihr darüber.

Manuela Kay © radioeins/Kaminski
radioeins/Kaminski

- SIEGESSÄULE - 40 Jahre queeres Stadtmagazin

Es gibt, so wird gesagt, ein Naturgesetz in der Medienwelt Berlins: Alle queeren Journalist*innen haben irgendwann auch mal für die Siegessäule geschrieben – das queere Stadtmagazin. Bei Frauke Oppenberg und Holger Wicht war Manuela Kay zu Gast, deren Name mit der Siegessäule verbunden ist wie kein zweiter. Sie ist seit 1996 dabei. Sie war Chefredakteurin und seit 2012 ist sie auch eine der beiden Verlegerinnen.

Elena Malisowa, Autorin im Exil - mit Holger, Frauke und ihrem Dolmetscher © radioeins
radioeins

- "Du und ich und der Sommer" von Elena Malisowa und Katerina Silwanowa

Der Roman "Du und ich und der Sommer" von Elena Malisowa und Katerina Silwanowa ist in Russland verboten und wird von TikTok geliebt: Die Romance über eine schwule Liebe in einem sowjetischen Sommerlager gibt es seit diesem Jahr endlich auch auf Deutsch! Wir sprechen über ihr Buch mit der Autorin im Exil - Elena Malisowa.

Serie zum CSD

CSD Berlin 2022 © IMAGO / Emmanuele Contini
IMAGO / Emmanuele Contini

Demonstration - Christopher Street Day 2024

"Nur gemeinsam stark – Für Demokratie und Vielfalt" - lautet das Motto des diesjährigen Christopher Street Days, auf dem sich am Samstag in Berlin wieder Hunderttausende für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans-, und Intersexuellen sowie anderen sexuellen Minderheiten einsetzen werden. Wir sprechen darüber mit Jacky-Oh Weinhaus, der Vorsitzenden des Vereins "TfD - Travestie für Deutschland e.V.".

Eine Frau surft auf einem Buch © imago images/Ikon Images/Jens Magnusson
imago images/Ikon Images/Jens Magnusson

Aktuell - Blick auf die queere Literaturszene

Erinnern Sie sich noch an die großen Liebesroman-Klassiker, die man in der Schule lesen durfte, "Romea und Julia", "Das Parfüm" oder "Der Vorleser" - Bücher, die eigentlich nur von heterosexuelle Beziehungen erzählen. Langsam halten allerdings aus queere Personen und Beziehungen Einzug in den Mainstream und sogar auch in die Preislisten, zum Beispiel das "Blutbuch" von Kim de l'Horizon, das 2022 mit dem deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde. radioeins-Reporterin Tabea Hallmann berichtet über die queere Literaturszene.

"Diversity Upgrade: Wie wir neue Fähigkeiten lernen und Vorurteile verlernen" © Haufe
Haufe

Buch - "Diversity Upgrade: Wie wir neue Fähigkeiten lernen und Vorurteile verlernen"

Es ist Pride-Season-Zeit: Im Schöneberger Nollendorfkiez wurden das Lesbisch-Schwule Stadtfest gefeiert, am kommenden Samstag findet der Christopher Street Day statt. Aber es stellt sich dennoch die Frage, wie steht es wirklich um die Akzeptanz in der Gesellschaft? Wie kann sie vertieft werden? Und wie kann gegen Diskriminierung vorgegangen werden? "Diversity Upgrade" heißt das Buch von Pavlo Stroblja, das darauf abzielt, so heißt es dazu, „ein tieferes Verständnis und eine breitere Akzeptanz für Vielfalt und die queere Community zu schaffen.“ Darüber sprechen wir mit Pavlo Stroblja.

Konfetti und eine zerschließene Regenbogenfahne © imago/IPON
imago/IPON

Homophobie - Hat Gewalt gegen queere Menschen zugenommen?

Wir sind in der Woche vor dem Christopher Street Day: Am Freitag ist der Dyke March und am Samstag die offizielle CSD-Parade. In diesen Tagen ist Berlin so bunt und die Community so präsent - man könnte denken, dass alles gut ist. Aber so einfach ist es leider nicht. Die Zahl gemeldeter queerfeindlicher Gewalttaten steigt jährlich an. radioeins-Reporterin Tabea Hallmann mit einem Überblick über die aktuelle Situation.