Interview - Textor
Seine Stammformation Kinderzimmer Productions existiere trotz der größeren Intervalle zwischen Aktivitäten durchaus noch, beruhigte Textor eventuell verunsicherte Fans bei seinem Besuch als unser Lokalmatador Mitte März. Damals wie heute im studioeins ist der Anlass seiner Anwesenheit jedoch ein Alleingang, nämlich das zweite Solo-Album des Ulmer Rappers namens "So tun als ob".
Hatte Henrik von Holtum alias Textor mit seinem 2012er Solo-Debütalbum "Schwarz Gold Blau" nach eigenem Bekunden "ein paar Leute aus der Kurve geschmissen, weil's so weit von HipHop weg war", kann seine Selbsteinschätzung bezüglich des dieser Tage erscheinenden Nachfolgers bedenkenlos unterschrieben werden: "Das ist jetzt näher dran." Nah ist natürlich relativ, aber da die Welt des HipHop eine bunte und vielfältige ist, findet sich darin seit bald 30 Jahren eben auch Platz für die klischeefernen und phrasenarmen Texte von Textor. Diese verfasst er übrigens ganz "oldschool" noch mit Stift und Papier, ehe sie dann wie auch heuer auf Basis origineller, souveräner Beats Einzug ins Ohr des Publikums halten. Ein paar davon wird er heute auf der kleinen Bühne im Bikini-Haus vortragen, zuvor und dazwischen dann auch noch im Interview-Sessel Platz nehmen.