Nicht nur als Sängerin der Leipziger Band Still In The Woods konnte die gebürtige Berlinerin Anna Hauss bereits einige Erfolge verbuchen. Vor allem ihr Gastauftritt in der Serie "Das Damengambit", bei dem sie, sich selbst am Klavier begleitend, den von ihr mitkomponierten Song "I Can't Remember Love" sang, sorgte auch international für Lob und Interesse – Emmy-Nominierung inklusive.
"Sich selbst zu begleiten – das ist die intimste Besetzung", sagt die 31-Jährige über die Filmerfahrung, und überträgt besagte Intimität gekonnt auf ihr am 21.3. erscheinendes zweites Solo-Album "Unknown Waters". Herausgekommen sind gefühlvolle Pop-Songs voller sanfter Kraf, veredelt von Hauss' ausdrucksstarker Stimme, die scheinbar mühelos zwischen tiefem Raunen und sopranhellem Schweben zu wechseln vermag.
Wir hören schon mal in das Album rein und sprechen mit Anna Hauss darüber wie auch über die dazugehörige Release-Show am 8.4. in der Kantine am Berghain – und natürlich über so manches mehr, denn sie ist heute unsere Lokalmatadorin.
Milan Koch
Odd Couple
Man könnte sie alte Bekannte von radioeins nennen. Odd Couple waren 2016 bei der Radioshow und während der Pandemie haben sie eines der Wohnzimmerkonzerte gespielt. Damals hatten Jascha Kreft und Tammo Dehn gerade ihr eigenes Label gegründet und darauf ihr damaliges Album "Universum Duo" veröffentlicht. In den vergangenen fünf Jahren haben sie dann an neuer Musik gearbeitet und nun steht im April ihr neues Album "Rush-Hour des Lebens" an.
fioniversace
Modular
Unser heutiger Gast hat das Pseudonym Modular mit Bedacht gewählt – schließlich fügt die Wahl-Hamburgerin diverse Einzelbausteine zu einem komplexen Gesamtkunstwerk zusammen. Neben den mal tanzbar treibenden, mal emotional-fragilen Songs spielen hierbei auch die visuellen Aspekte eine große Rolle, die sich von der Zusammenstellung der Outfits über die Gestaltung von Covers und Bühne bis hin zu den detailreichen Videoclips erstrecken. Dabei können die einzelnen Module nach Belieben variiert werden, was der Künstlerin durchaus zupass kommt, lässt sich doch dadurch das allzu voreilige Einsortieren in bestimmte Schubladen zumindest erschweren. War anlässlich ihrer Debüt-EP "Rauschgift" 2023 beispielsweise des Öfteren die Rede von "Neuer Neuer Deutscher Welle", was ein Cover des Joachim Witt-Gassenhauers "Der goldene Reiter" noch zu befeuern schien, erweiterte der im Sommer 2024 erschienene Nachfolger "Trümmer" das Spektrum und sprengte Erwartungen. Der Beinahe-Titeltrack "Trümmer der Stadt" etwa lieferte mit orchestralen Sounds und torkelnden Beats eine "Anti-Summer-Hymne für alle, die auch im Sommer traurig sein wollen" – und die natürlich auch im Winter noch fabelhaft funktioniert. Auch für das noch junge Jahr 2025 hat Modular einiges vor – eingeläutet von ihrer am Freitag erscheinenden neuen Single "Lonely Hearts Club", der eine gewisse "Y2K-Nostalgie" nachgesagt wird. Diese wird sie auf der kleinen Bühne im studioeins nebst ein paar anderen Songs auch live vorstellen, nachdem wir im Interview alles aktuell Wissenswerte erfahren haben.
Beatsteaks
Beatsteaks
Von den großen Bühnen des Landes ins kleine Radiostudio: Torsten Scholz und Thomas Götz von den Beatsteaks sprechen über ihre Erfahrungen und Erinnerungen an die Vergangenheit. Sie erzählen von ihrer Gründung im Jahr 1995, von schwierigen Zeiten und wie sie es schafften, ihre Freundschaft zu bewahren.
Anlässlich des 30. Geburtstags einer der größten Berliner Bands kommen ab dem 9. Februar Beatsteaks-Sänger Arnim Teutoburg-Weiß und Bassist Torsten Scholz einmal im Monat immer sonntags ins radioeins-Studio - stellvertretend für die gesamte Band versteht sich - und stets in Begleitung von Marco Seiffert, radioeins-Moderator und Beatsteaks-Fan der ersten Stunde.
Emre Ünal
Melike Şahin
Als Sängerin der legendären experimentellen Psychedelic-Band Baba Zula aus ihrem Geburtsort Istanbul erlangte Melike Şahin in den frühen 2010er Jahren erste Bekanntheit und spielte Konzerte in mehr als 40 Ländern auf fünf Kontinenten. Seit 2017 nicht weniger erfolgreich unter eigenem Namen unterwegs, verbindet die 35-Jährige in ihrem Sound Elemente der anatolischen Pop- und Volksmusik, die sie von klein auf prägten, mit modernen Klängen und Ideen aus aller Welt, während sie textlich aktuelle gesellschaftliche Themen aufgreift und sich für die Rechte von Frauen, Kindern und marginalisierten Gruppen einsetzt. So auch auf ihrem Ende 2024 erschienenen zweiten Studioalbum "Akkor", das sie im Mai auf großer Tournee live vorstellen wird. "Mein erstes Album handelte vom Heilen, dieses handelt vom Überleben", erzählt Şahin, die besonders für ihren leidenschaftlich-emotionalen Gesangsstil, berührende Texte und einnehmende Bühnenpräsenz bekannt ist, zum Hintergrund des in London aufgenommenen Albums "Akkor". Explizit als Aktivistin würde sie sich nicht bezeichnen, doch freut es sie, dass ihre Lieder, die sich um Themen wie Weiblichkeit, Gleichberechtigung und Liebe drehen, zu Hymnen der türkischen Frauenbewegung geworden sind. Sicher nicht nur der Texte wegen – lässt doch ihr Sound, der die Message gekonnt in eine Melange aus traditionellen Klängen ihrer Heimat, funky Disco- und R'n'B-Beats und fesselnden Psychedelic-Vibes kleidet, unweigerlich an den schönen Satz denken: "Wenn ich nicht dazu tanzen kann, ist es nicht meine Revolution." Wir begrüßen Melike Şahin heute im studioeins, um zuerst mit ihr im Interview darüber zu sprechen, was sie seit der Veröffentlichung von "Akkor" so erlebt hat und was sie für die Zukunft plant – zum Beispiel, was uns bei ihrem Konzert am 9. Mai im Huxleys erwartet. Da aber ein anderer berühmter Satz ja (sinngemäß) besagt, über Musik zu reden sei wie über Architektur zu tanzen, folgt auf die Theorie sogleich die Praxis und wird es natürlich auch ein paar ihrer Lieder live auf der kleinen Bühne zu hören geben.
radioeins
Lena Stoehrfaktor
Die Berliner Rapperin bleibt sich auch nach 20 Jahren und auf ihrem fünften Album "Pretty World" treu – und ist damit wichtiger denn je. Die Bezeichnung "singender Sozialarbeiter" wurde manch einem Liedermacher verpasst und hat oft ein G'schmäckle von "Betroffenheitslyrik". Insofern ist Vorsicht geboten, Lena Stoehrfaktor eine "rappende Sozialarbeiterin" zu nennen. Denn, ja, sie ist Sozialarbeiterin und, ja, sie rappt. Und natürlich fließen die Erfahrungen aus ihrem "Day Job" in ihre Musik ein. Aber was sie daraus seit über zwei Jahrzehnten strikt im Do-It-Yourself-Ethos macht, hat – Nomen est omen – nichts mit romantischer Verbrämung zu tun. Nicht zu Unrecht urteilt der Tagesspiegel: "Als Rapperin und Sozialarbeiterin kämpft Lena Stoehrfaktor für Freiräume in den Köpfen der Menschen." Auch auf ihrem kürzlich erschienenen fünften Album "Pretty World" lassen geschmackvolle Beats bouncen und mitnicken, bleiben melodische Hooks im Ohr – und wirken die direkten Texte lange nach.
Diana Muehlberger
Schimmerling
Eigentlich heißt unser heutiger Gast Simon Klemp, aber wenn er in Sachen Musik unterwegs ist, wird er zu Simon von Schimmerling, dem "singenden Charmebolzen". Unter diesem – durchaus die Assoziationszentren des Gehirns anregenden – Künstlernamen serviert der Bonner gediegene Pop- und Rock-Songs mit deutschen Texten, die im kleinen, verschwitzen Club genauso gut funktionieren, wie auf der großen Bühne bei Rock am Ring, wo er 2022 erstmals mit seiner Band auftrat und wegen des großen Erfolges zwei Jahre später erneut eingeladen wurde. "Falco und Grönemeyer singen Songs von der Münchener Freiheit, begleitet von der E-Street Band", befand das Online-Magazin Musik unterm Radar recht treffend. So wie die (meisten der) Genannten verbindet auch Schimmerling in seinen Liedern das Persönliche mit dem Politischen, erzählt von gescheiterten Beziehungen mit der gleichen überzeugenden Inbrunst, mit der er gegen Klimawandel, Patriarchat und Rassismus ansingt. Nun steht die erste neue Schimmerling-Musik seit 2022 kurz vor der Veröffentlichung, und auch auf Tournee durch Deutschland wird es im Februar gehen. Heute stimmt uns Schimmerling im studioeins darauf ein; zuerst im Interview, anschließend dann mit einer kleinen Live-Darbietung.
radioeins/Jochen Saupe
CARY
Seit ihrer Kindheit treibt CARY eine Frage um: Wann sind wir allein – und wann einsam? Dementsprechend nutzt die Leipzigerin ihre Musik als Vehikel, Überlegungen und mögliche Antworten zu dem Thema durchzuspielen und damit verbundene Ängste zu bannen. Dass dabei keine fröhlichen Songs mit Herz-Schmerz-Reimen herauskommen, verwundert wenig. "Ich öffne mein Herz für dunkle Gedanken, die sonst im Alltag keinen Platz finden und strebe nach Hoffnung und Heilung", sagt sie, und bettet diese Gedanken in einen oft düsteren, mitunter schroffen atmosphärisch-beatlastigen Pop-Sound Pop mit HipHop-, Garage- und Elektro-Einflüssen. Nach drei positiv aufgenommenen EPs und gemeinsamen Konzerten mit unter anderem Lina Maly, Holly Humblestone, Pohlmann und Raum27 hat CARY nun ihr Debütalbum "Allein oder einsam" in der Pipeline. Um dieses ganz nach ihren Vorstellungen zu veröffentlichen und anschließend Ende Februar auf ihrer ersten eigenen Headliner-Tournee durch Deutschland angemessen vorzustellen, hat sie eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen, die inzwischen erfolgreich abgeschlossen ist. Kurz bevor "Allein oder einsam" offiziell erscheint, besucht uns CARY im studioeins, um sich im Interview vorzustellen und auf der kleinen Bühne einen ersten Vorgeschmack dessen zu geben, was uns auf ihren Konzerten erwartet, wie zum Beispiel am 21. Februar in der Kantine am Berghain.
Paper Thieves
Paper Thieves
Sein oder Nicht-Sein? Kampf oder Flucht? Sekt oder Selters? Wie oder was? An großen Entweder-oder-Fragen herrscht wahrlich kein Mangel. Dass die vom Quartett Paper Thieves vorgeschlagene neue Erweiterung der Liste um eine Gegenüberstellung von Gott und Ei dennoch mehr als willkommen ist, liegt nicht zuletzt am spannenden Sound der Band aus Berlin: Auf ihrem kommende Woche erscheinenden Debütalbum "The God Or The Egg" bewegen sich die vier um Sängerin und Texterin Leah Christensen zwischen atmosphärischem Pop mit psychedelischen Anklängen und elegantem Neo-Soul. Dass die Musiker:innen mit Wurzeln in Neuseeland, der Türkei und Deutschland trotz bald zehnjährigen Bandbestehens (und nach diversen Singles und EPs sowie zahlreichen Konzerten) "erst" jetzt ihr Langspieler-Debüt vorlegen, ist zum Teil Corona geschuldet. Es hat zum anderen aber auch damit zu tun, dass es in jüngerer Vergangenheit gleich bei mehreren Bandmitgliedern Nachwuchs gab – was wiederum Ausdruck in Album-Titel, -Cover und –Thema fand, denn hier dreht sich viel um "neue Generationszyklen und neue Anfänge", wie sie erklären; mit Texten, die "eine magisch-realistische Traumwelt" erschaffen. Da muss man sich dann offenbar auch mal zwischen einem Gott und einem Ei entscheiden...
Thania Rodriguez
Shybits
Dem Bandnamen zum Trotz klingt die Musik unserer heutigen Gäste eigentlich gar nicht besonders schüchtern. Vielmehr kredenzt das internationale Trio, bestehend aus dem Briten Liam, der Südafrikanerin Megan und Piero aus Italien, melodieseligen Gitarren-Pop-Rock, der mit seinen aufgeweckten Melodien und einnehmenden Gesangsharmonien ganz im Gegenteil wie eine große, freundliche Einladung zum Kennenlernen klingt. Dieser kamen viele gerne nach: Ihr gefeiertes 2022er Debütalbum "Body Lotion" rief ja auch erfreuliche Erinnerungen an Teenage Fanclub wach, an die Pooh Sticks oder die Bands der legendären C-86-Compilation. Aber die drei Wahlberliner, die sich 2018 zur Band zusammenfanden, tappen nicht in die Nostalgiefalle und suchen bewusst die Weiterentwicklung, das Einbringen ihrer eigenen Persönlichkeiten. So berichten sie, für die Arbeit an ihrem am 14.2. erscheinenden zweiten Album "What's That" einen "eher autobiografischen Ansatz, der sich als rohe und teils ergreifende Reflexion ihrer musikalischen Reise darstellt" gewählt zu haben, mit dem sie "tiefer in persönliche Erzählungen und emotionale Landschaften" eintauchten.
radioeins/Saupe
Atomic Fruit
"100% safe for human consumption", also in etwa: Für den Genuss durch Menschen ganz und gar unbedenklich – dieses beruhigende Prädikat verleihen Atomic Fruit ihrer eigenen Musik. Und in der Tat ist der Sound überaus bekömmlich, den das internationale Quartett mit Mitgliedern aus Frankreich, Italien, Schweden und Pakistan anzubieten hat: Psychedelischer Gitarren-Rock zwischen komplex und garagig trifft auf Synthie-Kläge genauso wie auf Trompetenmelodien (!) und wird auch gerne mal durch elektronische Beats angetrieben.
radioeins/Jochen Saupe
Paula Engels
"Ja, dann trau dich", singt Paula Engels über treibenden Electro-Beats und pulsierenden Synthies in "An meinen Händen klebt Blut", einer ihrer aktuellen Singles. Damit gibt sie quasi das Motto vor, unter welchem sie sich ihrer Musik nähert. Denn, so heißt es über sie: "Paula Engels gibt jedem Gedanken eine Chance. Auch den hässlichen. Und so textet sie sich aus der dunkelsten Ecke ihres Kopfes in unsere getriebenen Herzen." Bereits als 14-Jährige begann die aus Düsseldorf stammende Engels mit dem Songschreiben. Zunächst auf Englisch, bald aber merkte sie, dass sich trotz oder gerade wegen anfänglicher Bedenken gegenüber der größeren Direktheit in ihrer Muttersprache viel besser ausdrücken konnte. Überhaupt ist das Überwinden von Bedenken, von Sorgen und Furcht für sie immens wichtig – und sowohl für sie als auch ihre Fans lohnend, denn: "Die Songs, die mir Angst machen, weil sie vielleicht zu viel erzählen könnten, sind am Ende auch die, die am krassesten sind."
RAW SOULS
Finn Moriz
Liebe und Angst – das sind die beiden treibenden Kräfte, aus denen Finn Moriz seine Inspiration zieht. Weil, so der in Hamburg geborene Musiker, beide "auf ihre Art und Weise persönlich und individuell, gleichzeitig aber auch universell und allgegenwärtig" sind. Derzeit arbeitet er an seinem Debütalbum, das unter dem Namen "Siri, spiel Lovesongs" im September erscheinen soll. Einen ersten Eindruck geben die beiden vor Kurzem bereits veröffentlichten Songs "Wölfe" und "Versehen". Musikalisch vereint Moriz darin auf mitreißend emotionale Weise Pop-Appeal mit Singer-Songwriter-Charme und möchte in Verbindung mit seinen Texten so eine ganz eigene Welt schaffen: "Eine Welt, die genauso ein Trost spendender Freund sein kann wie auch ein Ausgestalter der eigenen Euphorie oder Katalysator von Wut und Trauer. Eine Welt, die uns auf besondere Art und Weise fühlen lässt, dass wir am Leben sind. Dieses Album soll genauso eine Welt sein.“
radioeins/Jochen Saupe
Fuffifufzich
Ihr Song "Feel zu spät" wurde nicht nur von den radioeins-Hörer:innen unter die "100 besten Songs des Jahres 2024" gewählt, sondern gibt auch dem morgen erscheinenden, zweiten Album von Fuffifufzich seinen Titel. Bereits heute begrüßen wir die Senkrechtstarterin im studioeins, die mit ihrem wilden Mix aus Synthie-Pop, Neuer Neuer Deutscher Welle und Cloudschlager spätestens seit 2021 für Furore sorgt – da verkaufte sie bei ihrem Konzertdebüt gleich mal die Volksbühne aus.
Max Hartmann
Polar Noir
"Ich wollte ein Album über die Natur schreiben. Und dann kam mir das Menschsein dazwischen." So fasst Sandra Gern alias Polar Noir ihr am übermorgigen Freitag erscheinendes Debütalbum "Coming Up For Breath" zusammen. Darauf finden sich melodiöse Pop-Songs mit Synthies und Gitarren, mal tanzbar, mal melancholisch, nicht selten beides zugleich.
radioeins/Jochen Saupe
Christopher Annen & Francesco Wilking
Man könnte meinen, dass Christopher Annen und Francesco Wilking mit ihren "eigentlichen" Bands AnnenMayKantereit respektive Die Höchste Eisenbahn (mehr) als genug zu tun hätten, von diversen weiteren Projekten ganz zu schweigen. Könnte man, aber dann läge man offenbar falsch. Wie sonst ließe sich erklären, dass die beiden tatsächlich noch Lücken im Terminkalender gefunden haben, um zusammen "nur mal so" ein bisschen Musik zu machen – und jetzt ein ganzes Album dieser "Mini-Supergroup" kurz vor der Veröffentlichung steht? "Ausgeartet" sei das Ganze, als sie sich im Frühjahr 2023 erstmals zu diesem Zwecke trafen, und ehe sie's sich versahen hatten sie 15 Lieder zusammen eingespielt, die viel zu gut waren, um in der Schublade zu verschwinden. Immerhin handelt es sich ja laut Insidern um "Oberklasse Meisterschule Adult-Pop mit Indie-Unwucht", zu dem auch diverse Gastmusiker:innen ihr Scherflein beigetragen haben. Nachdem die ersten vier Songs als EP-Testballon veröffentlicht wurden und wenig überraschend auf große Resonanz stießen, ist jetzt also die Zeit reif, das Album mit dem Titel "Alles was ich je werden wollte" nachzulegen. Unter anderem wohl auch, weil die Verpflichtungssterne günstig genug standen, den beiden auch ein paar Konzerte im Februar zu ermöglichen. Die kleine Tour beginnt mit einem von radioeins präsentierten Auftritt am 17.2. im Berliner Lido, geht tags drauf in Hamburg weiter und endet am 20.2. in Köln mit einem Zusatzkonzert zum ausverkauften des Vortags am selben Ort.
radioeins/Jochen Saupe
Matze Pröllochs
Er war der Drummer von Me And My Drummer. Jetzt hat Matze Pröllochs sein Solo-Debütalbum fertiggestellt. „Ich muss auf die Bühne, sonst geht es mir nicht gut“, sagt Pröllochs über sich selbst. Folgerichtig war er in den Jahren seit der Auflösung von Me And My Drummer 2018 nicht nur auf Alben von unter anderem Angela Aux, Bayuk oder Leslie Clio zu hören und unterstützte beispielsweise Tristan Brusch, Sookee oder Johanna Amelie bei Konzerten, sondern wandte sich obendrein der Theatermusik zu. In Zusammenarbeit mit dem Regisseur Christopher Rüping entstanden preisgekrönte Arbeiten an den großen Theatern quer durch Deutschland. Im Februar nun veröffentlicht Matze Pröllochs sein erstes Album unter eigenem Namen. "Birth No Birth" wird es heißen, und präsentiert einen Mix aus warmen Synthesizer-Klängen, dynamischen Rhythmen und orchestralen Streicherarrangements, irgendwo zwischen Dream-Pop, Trip-Hop und Art-Pop. Auf dem überwiegend instrumental gehaltenen Album entfalten die Momente, in denen gesungen wird, eine umso größere Wirkung: Die Single "Stay" ist eine berührende Reflexion über den Verlust eines ungeborenen Lebens und gibt als Eröffnungssong zugleich den thematischen Rahmen des weiteren Verlaufs als Versuch vor, persönliche Erlebnisse mit Geburt und Fehlgeburt in ein kollektives, musikalisches Narrativ zu überführen.
Matthias Zeindlhofer
AVEC
Hinter dem im wahrsten Wortsinne mitnehmenden Namen Avec verbirgt sich die österreichische Singer-Songwriterin Miriam Hufnagl. Nächste Woche veröffentlicht sie ihr viertes Album, auf dem sie klanglich wie thematisch die bittersüßen und zärtlichen Momente des Lebens nahtlos miteinander verbindet und einen intimen Einblick in ihr Seelenleben bietet. Einen ersten Eindruck, wie das klingt, erhalten wir heute Abend bei ihrem Besuch im studioeins. Vielen dürfte noch ihr Song "Granny" im Ohr sein, mit dem sie 2017 auf der Vierfach-LP "20 Jahre radioeins" vertreten war und sich damit in Gesellschaft von Größen wie Nick Cave, Agnes Obel, The xx oder auch Maggie Rogers wiederfand. Mit "Avec", dem ersten Studioalbum mit neuen Songs seit fünf Jahren, legt Hufnagl nun ein überaus persönliches Werk vor, über das sie selbst sagt, es sei "wie ein Rettungsanker für mich, ich habe jeden dieser Songs bis ins kleinste Detail gelebt. Sie bedeuten mir so viel, es ist wie ein/e bester Freund/beste Freundin, der/die weiß, was du durchgemacht hast und dir in den dunkelsten Zeiten zur Seite steht." Im Februar wird Avec das Album auf ihrer Deutschland-Tour vorstellen, die am 8.2. auch im "Peter Edel Station" macht. Den ein oder anderen Song wird sie bereits heute Abend in besonderer intim-reduzierter Fassung präsentieren, und zuvor im studioeins-Interviewsessel Platz nehmen, um alles Wissenswerte über die dahinterstehende "tiefgründige Erkundung menschlicher Emotionen, von der Euphorie der Liebe bis hin zu den Tiefen des Herzschmerzes" zu erzählen.
radioeins/Jochen Saupe
Basia Bulat
Unter anderem die Aussicht auf neue Musik von Basia Bulat ließ radioeins-Moderatorin Christine Heise in ihrer Sendung HappySad vergangene Woche hoffen, das Jahr 2025 "könnte gut werden." Das sehen wir natürlich genauso und laden die kanadische Singer-Songwriterin ins studioeins ein. Im Februar wird ihr siebtes Album "Basia's Palace" erscheinen, knapp drei Jahre nach dem Vorgänger "The Garden", der seinerzeit auf radioeins zum "Album der Woche" gekürt wurde. Damals war Bulat gerade Mutter geworden und ließ diese Erfahrung sowie neu gewonnene Lebensperspektiven in die um Streicherarrangements erweiterten Neuaufnahmen ausgewählter Songs aus ihrem Katalog einfließen. Auch auf "Basia's Palace" spielt die Mutterschaft thematisch eine Rolle, wie nicht nur die Vorabsingle "Baby" verrät. Zudem ging die polnischstämmige 40-Jährige ein weiteres Mal auch musikalisch neue Wege, und komponierte die Songs diesmal statt wie üblich auf dem Klavier oder an der Gitarre mithilfe von MIDI-Technik. Dass trotz der elektronisch-digitalen Herangehensweise keine seelenlose Computermusik dabei herausgekommen ist, versteht sich angesichts von Basia Bulats songschreiberischen Talents und ihrer tollen Stimme von selbst.
radioeins/Saupe
Lisl
"I Don't Know If It's Irony" heißt die am Freitag erscheinende Debüt-EP von Lisl – und das ist vielleicht auch der Gedanke, der dem einen oder der anderen angesichts des Künstlernamens von Lisa-Marie Kämpf durch den Kopf geht. Denn statt der traditionellen Volksweisen, die dieser zu suggerieren scheint, spielt die aus Gotha stammende Wahl-Würzburgerin feinsten Gitarren-Pop und -Rock mit viel Gefühl, der nicht nur Fans von Phoebe Bridgers oder Becks ansprechen dürfte.
Babak Khoshnoud
grentperez
Als "stolzer Generation-Z-Künstler mit einer alten Seele" wird Grant Perez alias grentperez bezeichnet. Das trifft's recht gut, machte sich der 23-Jährige doch zunächst mit einer dezidiert dem 21. Jahrhundert entsprechenden Methode einen Namen: Er coverte Songs von unter anderem Billie Eilish, Michael Buble oder Bruno Mars und präsentierte sie gemeinsam mit ersten eigenen Stücken bei YouTube einer rasch wachsenden Fan-Schar. Die "alte Seele" wiederum kommt dort ins Spiel, wo der australische Autodidakt mit nahezu unverschämter Selbstverständlichkeit aus der reichhaltigen Tradition der vergangenen sieben Dekaden Popmusik schöpft, um seine gefühlvollen Songs zu schreiben und vorzutragen, die inzwischen die Coverversionen in Sachen Beliebtheit deutlich überflügelt haben.
picture alliance/dpa
Dirk von Lowtzow (Tocotronic)
Es ist schon ein beeindruckender Weg, den Tocotronic seit ihrer Gründung vor mehr als 30 Jahren zurückgelegt haben (und der im Podcast "This Band Is Tocotronic" liebevoll nachgezeichnet wird): Von drei tagträumerischen Studenten in Second-Hand-Trainingsjacken entwickelten sie sich zu eleganten Granden der deutschsprachigen Musik, die den popkulturellen Diskurs hierzulande maßgeblich mitgeprägt haben. Das alles ist wohldokumentiert auf bislang 13 Alben – ganz schön fleißig für ein paar vermeintliche "Slacker". Im Februar 2025 nun wird ihre vierzehnte Langspielplatte erscheinen, der Titel: "Golden Years". Mit dem Nachfolger von "Nie Wieder Krieg", seinerzeit radioeins-Album der Woche, ist es der Band einmal mehr gelungen, neue Seiten zu zeigen und gleichzeitig ihrem grundlegenden Selbstverständnis treu zu bleiben: "Tocotronic war schon immer eine Musik, die von der Schönheit der Nicht-Identität kündete, von der Schönheit der Schwäche und von der Stärke des Kapitulierens." Auf "Golden Years" kommt – neben einem zärtlichen Aufbäumen gegen die immer düsterer zu werden scheinenden Zeiten – nun noch eine dezidierte Note der Nostalgie hinzu, wenn sich Dirk von Lowtzow beispielsweise im Titelsong in eine Zeit zurücksehnt, "wo man den Leuten noch begegnet." Vielleicht ist ja digital doch nicht unbedingt immer besser? Am 11. Februar 2025, und damit sogar noch drei Tage vor Veröffentlichung des neuen Albums "Golden Years", bietet radioeins die Gelegenheit, Tocotronic im Rahmen eines so exklusiven wie intimen Loungekonzerts im Studio 14 des rbb in der Masurenallee 20 in Berlin live zu erleben! Karten für dieses besondere Event gib es wie immer nicht zu kaufen, nur eine Mail an musik@radioeins.de und ein bisschen Glück können zum Dabeisein verhelfen.
Christina Gotz
Gringo Mayer
Ein Ludwigshafener singt Lieder über die Liebe – so könnte man "Laav", das neue, dritte Album von Gringo Mayer kurz zusammenfassen. Dass er dies im Idiom seiner kurpfälzischen Heimat tut, was sich in auf den ersten Blick für Menschen aus anderen Teilen Deutschlands vielleicht etwas drollig klingenden Songtiteln wie " Wahri Liebe dud weh" widerspiegelt, ist dabei nicht die einzige Besonderheit: Wie schon auf den zwei Vorgängerwerken rührt er für die musikalische Untermalung gemeinsam mit seiner "Kegelband", bestehend aus Jeremy Dhôme (Schlagzeug), Juri Schweizer (Bass) und Stephan Udri an der Trompete, obendrein einen gewagten Mix aus Pop, Folk, Polka, Samba, Blues und so manch anderem mehr zusammen. Bei all dem legt Mayer Wert darauf, kein Klamauk-Künstler zu sein und weder die Mundart noch den Stilmix als bloßes Gimmick einzusetzen. Vielmehr balanciert er mit sprachspielerischer Leichtigkeit zwischen aufrichtiger Poesie und dringlicher Ehrlichkeit und sagt zum Hauptthema des Albums: "Mir geht es auch um die Liebe als Ruhepol in unruhigen Zeiten. Permanent ist die Rede von Spaltung und Entfremdung – und Liebe ist doch immer noch das beste Gegenmittel gegen Angst, Verzweiflung und Unsicherheit. Und damit meine ich nicht einfach die romantische Liebe, sondern eigentlich in aller erster Linie das Offenbleiben gegenüber Menschen." Heute ist Gringo Mayer zu Gast im studioeins, um sich im Interview vorzustellen und natürlich auf der kleinen Bühne schon einen ersten Live-Eindruck seiner neuen "Laav-Songs" zu geben, die am Freitag offiziell das Licht der Plattenläden und Streamingdienste erblicken.
radioeins/Jochen Saupe
Sophe
Nicht weniger als "Hörer*innen aus gewohnten Hörmustern zu reißen" hat sich Sophia Bicking alias Sophe auf die Fahnen geschrieben. Dies gelingt ihr auf ihrer aktuellen, zweiten EP "Hey, Calm Down" indem sie ihre Jazz-Ausbildung auf unkonventionelle Art einbringt und mal beispielsweise Eighties-Synthies auf Breakbeats treffen lässt, mal ganz auf die Kraft ihrer einprägsamen Stimme setzt und diese hypnotisierend über komplex verwobenen Background-Vocals schweben lässt. So begeisterte sie mit ihren Klangwelten zwischen Pop und Rock, Jazz, Indie und sogar freier Vokalimprovisation unter anderem bereits das Publikum beim Storkower Alínæ Lumr-Festival im vergangenen Jahr. Derzeit arbeitet sie nach zwei EPs an ihrem Debütalbum, das 2025 erscheinen soll und sich thematisch intensiv mit ihrer ostdeutschen Sozialisation auseinandersetzt. Wir sind gespannt auf die "faszinierende Fusion aus Neuinterpretationen und Samples des DDR-Rock-, Pop- und Jazz-Repertoires sowie ihren eigenen Kompositionen, die sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch gesungen werden" sowie besonders auf das, was uns Sophe darüber heute im Interview erzählen wird. Vielleicht wird sie auf der kleinen Bühne des studioeins gemeinsam mit ihrer Band auch schon den ein oder anderen Song daraus vorstellen – auf jeden Fall dürfte ihr heutiger Besuch Appetit machen auf ihr nächstes Konzert, das Sophe am 15.1. in der Orangerie Neukölln als Support von Laura Grandy geben wird.
Philipp-Kempka
Lles
Nach fast zwei Jahrzehnten als Gitarrist, Backing-Sänger und Songschreiber der mecklenburgisch-vorpommerischen Punk-Band Feine Sahne Fischfilet beschloss Christoph Sell 2022, dass es an der Zeit sei, neue, eigene Wege zu gehen – auch musikalisch. Wie Letzteres klingt, kann seit November 2024 auf "Lost Times", seinem Solo-Debütalbum unter dem Namen Lles, nachgehört werden. Heute Abend stellt er es im studioeins vor.
radioeins/Saupe
Saturndaze
Auch, wenn keines ihrer Mitglieder damals schon auf der Welt war, findet die junge Hamburger Band Saturndaze ihre größte Inspirationsquelle in den Siebzigern. Aber keine Angst: Das Quintett um Sängerin und Pianistin Rilana Wronowski bietet keinen faden Zweitaufguss eines altmodischen Sounds an.
Vielmehr eifern die fünf auf ihrem Debütalbum "Facades" Vorbilder wie Queen und besonders Supertramp darin nach, Pop-Songs zu schreiben, die zugleich von anspruchsvoller Komplexität wie zeitloser Eingängigkeit sind – mit Erfolg.
radioeins/Jochen Saupe
ApfelÜ
Am bekanntesten dürfte René Marik als der "Mann hinter dem Maulwurf" sein, jener drolligen Bauchrednerpuppe mit dem eigenwilligen Wortschatz. Doch der gebürtige Hildesheimer hat durchaus mehr zu sagen als "Autschn!" oder "Rapante" – und tut dies unter anderem singend: "Liebe geht" heißt das im Oktober 2024 erschienene Debütalbum seiner Band ApfelÜ, in der er zudem sein Talent als Gitarrist unter Beweis stellt. Textlich "fließen seine Erfahrungen aus der Hausbesetzer-Szene Mitte der Neunzigerjahre genauso (...) ein wie zwischenmenschliche und gesellschaftliche Betrachtungen aus der Jetztzeit. Persönliches wird dabei politisch und Politisches persönlich" – selbstredend alles ansprechend pointiert verfasst und vorgetragen. Klanglich untermalt werden Mariks Worte von einem knackig-melodiösen Rock-Sound, der unter Mitwirkung der renommierten Musiker Bodo Goldbeck (Bass, u.a. Ichfunktion), Benoît Ribot (Gitarre, Ex- Lord Mouse and the Calypso Cats) sowie Alexander Cumming (Schlagzeug, Irdorath) entsteht. Besondere Veredelung erfahren die Songs last but keineswegs least durch Trompeterin Ulrike Arzet, die bereits mit Adele auf Tour war und ansonsten festes Mitglied von Rainald Grebes Orchester der Versöhnung ist. Wir freuen uns, René Marik und ApfelÜ als erste musikalische Gäste des neuen Jahres im studioeins für ein Interview und den ein oder anderen live dargebotenen Song zu begrüßen!
radioeins / Jochen Saupe
Andi Fins
Andi Fins ist ein gefragter Studio- und Live-Musiker, und dürfte auf diesem Wege schon dem einen oder der anderen auf Platten beziehungsweise bei Konzerten von Cäthe, Moritz Krämer, Clueso, Boy oder Super700 und so manchen mehr vor Ohren gekommen sein. Doch auch unter eigenem Namen weiß der in Berlin lebende Multiinstrumentalist durchaus hörenswerte Musik hervorzubringen. Fünf Alben, vier davon mit englischen Texten und eines auf bayrisch-deutsch eingesungen, hat er bereits veröffentlicht. Im Februar 2025 wird sich "Cooking, Puzzling, Working" in diese Diskografie einreihen und sie um weitere zehn beschwingte Pop-Songs erweitern.
radioeins/Chris Melzer
Paul Freitag
Die musikalische Reise von Paul Freitag hat als Hobby im Alter von 14 Jahren angefangen. Recht klassisch mit Band, die vor allem Coverversionen wie "Wonderwall" oder "Boulevard Of Broken Dreams" spielte. Schnell merkte er, dass er mehr wollte als Coversongs auf Familienfeiern zu spielen. Der Umzug nach Berlin 2018 war dann der Wendepunkt in seiner Karriere. Paul Freitag schreibt jetzt seine eigenen Songs auf deutsch und ist als Solokünstler unterwegs. Aktuell arbeitet er an seiner ersten EP, die voraussichtlich im Frühjahr 2025 erscheinen wird.
snapshot/Seeliger
Balbina
Balbina zählt zweifelsohne zu den besonderen Künstlerinnen unserer Zeit. Nicht umsonst wird die gebürtige Warschauerin gerne mit Björk verglichen, denn wie die Isländerin scheint auch sie in ihrer ganz eigenen musikalischen Welt zu leben. Genregrenzen? Nein danke! Freiheit des Schaffens? "Davon lebt die Kunst", gab die 41-Jährige unlängst zu Protokoll. Für 2025 hat sie sich einiges vorgenommen – nicht, dass sie in jüngerer Vergangenheit untätig gewesen wäre. So arbeitete sie beispielsweise mit Herbert Grönemeyer zusammen und war bzw. ist Mitglied der Berliner Akademie für Populäre Musik. Nur was die Veröffentlichung eigener neuer Musik betraf, machte sie sich etwas rar. Das wird sich demnächst ändern, denn in Form der bereits im Februar erschienenen Single "Das Gefühl ist tot" entsandte sie einen ersten klanglichen Vorboten ihres neuen Albums, mit dem sie 2025 eine dann gut fünfjährige Auszeit in dieser Hinsicht beendet. "Infinity Tunes" betitelt, soll es gebührend auf dieser Welt willkommen geheißen werden: Begleitet vom zu ihrem cinematischen Art-Pop-Sound hervorragend passenden Deutschen Filmorchester Babelsberg (und damit eine bereits mehrfach bewährte Zusammenarbeit fortsetzend), wird Balbina im April zwei exklusive Konzerte spielen. Eines in der Elbphilharmonie in Hamburg und eines in der Berliner Philharmonie.
radioeins/Jochen Saupe
King Josephine
Majestätisch geht die musikalische Woche im "Schönen Wohnzimmer" zu Ende, denn am heutigen Freitag begrüßen wir niemand Geringeres als King Josephine. Die heißt eigentlich Joey Steffens, wuchs in Amsterdam auf und nennt ihre Musik recht treffend "Soul-Pop". Damit steht die klassisch ausgebildete Pianistin und Sängerin durchaus in der Tradition des großen und von ihr als wichtiger Einfluss genannten Motown-Labels, dem wir unter anderem die Werke von Diana Ross sowie in jüngerer Vergangenheit auch so mancher HipHop- und R'n'B-Künstler:innen zu verdanken haben. King Josephine thematisiert in ihren Songs Dinge, die sie selbst beschäftigen, wie sie im Juni 2024 im Interview als radioeins-Lokalamatadorin erzählte: "Ich bin queer, ich bin schwarz, ich singe über Verluste – Menschen, die mir sehr nahestanden, die nicht mehr da sind." Auch Fragen der oft tabuisierten psychischen Gesundheit kommen zur Sprache, jedoch alles ohne erhobenen Zeigefinger, wie sie bei gleicher Gelegenheit betonte. Einen (bildlichen) solchen sucht man zum Glück bei ihren elegant-seelenvollen Songs dann auch vergeblich. Da King Josephine uns auch bei ihrem etwas später folgenden Besuch im studioeins nicht nur mit ihrer sympathischen Art und der Live-Präsentation besagter Songs begeistert hat, sondern sich damals im Sommer auch als "Winter-Fan" zu erkennen gab, liegt es nahe, sie nun bei entsprechender Witterung einmal mehr dorthin zu bitten – als Gast im "Schönen Wohnzimmer".
radioeins/Jochen Saupe
Kingsley Q
Die Sonntage in der Jugend unseres heutigen Gastes waren bestimmt von zwei festen Programmpunkten: Zuerst stand ein Besuch in der Methodisten-Kirche der ghanaischen Community an, in deren Chor seine Mutter sang, anschließend wurden zuhause mit ebenso großer Andacht die vom Vater auf VHS-Kassetten gesammelten Videoclips und Liveauftritte eines gewissen Michael Jackson geschaut und studiert. Wen wundert's da, dass der junge Kingsley Q alsbald seine Begeisterung für Tanz und vor allem Gesang entdeckte?
Und so machte sich der Deutsch-Ghanaer auf den Weg, seine eigene musikalische Identität zu finden. Dieser führte ihn zunächst an die Berliner "Academy", eine Bühnenkunstschule in Kreuzberg, und zuletzt konnte er Ende 2023 im unweit davon gelegenen Privatclub stolz zur Kenntnis nehmen, dass sein dortiges Konzert ausverkauft war. Im Sommer des folgenden Jahres war er dann auch anlässlich seiner damals neuen Single "Thinkin' Bout You" zu Gast im studioeins, wo er bescheiden erklärte: "Ich würd' sagen, dass ich immer noch in der Findungsphase bin, 'mein Ding' komplett zu machen. Ich bin auf jeden Fall schon auf einem guten Weg und probier' mich einfach aus – ich mach' Pop, ich mach Urban, ich mach' Dance … einfach alles, was cool für mich klingt. Und so kreiere ich meinen Sound." Und dieser Sound, in dem sich auch R'n'B-, House- und Afroklänge finden, hat uns so überzeugt, dass wir Kingsley Q erneut ins studioeins bitten wollen. Vielleicht kann er uns ein bisschen über die gleich mehreren Songs erzählen, deren Veröffentlichung er für 2025 geplant hat – und gerne auch schon den ein oder anderen davon auf der kleinen Bühne live anstimmen.
Jens P. Neumann
RAH & The Ruffcats
Aus Lagos, der Stadt in der Fela Kuti lebte und wirkte, kam vor einigen Jahren ein junger Mann mit dem schönen Namen Rapturous Apollo Helios nach Berlin. Da er Live-Musik liebt, tauchte RAH, wie er sich auch nennt, umgehend in die Funk-, HipHop- und Soul-Session-Szene der deutschen Hauptstadt ein, in der auch die Ruffcats ihre Kreise zogen. Bald wurde man aufeinander aufmerksam, und die etablierten Studio- und Bühnenmusiker taten sich mit dem talentierten Sänger, Rapper und MC zusammen. Ein "Match made in Heaven" sozusagen, wie der tonträgergewordene Afrobeat-Funk-Hybrid "Orile To Berlin" beweist.
radioeins/Jochen Saupe
Joy Bogat
Nicht vorgefertigten Idealen von Glück und einem erfüllten Leben nachzujagen, sondern "unsere eigenen Träume zu weben" – dazu ermutigt uns Joy Bogat mit ihrem aktuellen Album "Fabric Of Dreams". Außerdem wirbt sie für eine "radical softness", also eine radikalen Sanftheit. Dazu passen die gefühlvollen, souligen Songs der Hannoveranerin natürlich ganz hervorragend, die sich im März nach einer Babypause mit besagtem Album und auch auf der Konzertbühne zurückmeldete.
radioeins/Jochen Saupe
fiora
Die Sängerin und Songwriterin fiora schafft mit ihrer Musik eine sanfte Mischung aus Indie- und Bedroom-Pop zu kreieren, sehr ehrlich und nostalgisch in ihren Texten.
radioeins/Jochen Saupe
Sebastian Schub
"Sing Like Madonna" heißt die aktuelle Erfolgssingle unseres heutigen Gastes. Wir für unseren Teil sind vor allem froh, dass Sebastian Schub wie Sebastian Schub singt – verfügt der Singer-Songwriter doch über eine überaus angenehme Baritonstimme sowie auch sonst beachtliches Talent. Und zu erzählen hat er sicher auch einiges. Aufgewachsen bei seiner Mutter in Hamburg, zog er bereits als Teenager nach London – der Musik wegen. Kaum hatte er einige seiner Lieblings-Songs auf der Gitarre gelernt, nutzte er die Plätze seiner Wahlheimat wie auch die Dublins als Bühnen und machte sich rasch einen Namen als Straßenmusiker. Doch er hatte mehr im Sinn: einen Gig in der Spiritual Bar in Camden, einer berühmten Open-Mic-Bühne. Einziger Haken: Dort darf man nur auftreten, wenn man eigene Songs vorträgt. Und, so erzählt er, nahm dort Sebastian Schubs Karriere als nicht nur Singer sondern auch Songwriter ihren Anfang: "Ich erinnere mich, wie ich fünf Minuten vor meinem Auftritt noch ein Lied schreiben musste, weil ich sonst nicht genug Material für das geforderte halbstündige Set hatte. Die Bar war die perfekte Schule für mich, denn es gab immer eine direkte, unmittelbare Reaktion des Publikums. Oft eine brutale." Durch diese harte Lehre gegangen, weiß Sebastian Schub mittlerweile natürlich ganz genau, wie man selbst ein anspruchsvolles Publikum begeistern kann. Zu erleben heute im studioeins, wo er für Interview & Live-Darbietung unser Gast ist – und vielleicht auch ein bisschen davon erzählt, warum er ausgerechnet wie Madonna singen möchte.
Dim Fumes
Dim Fumes
Nostalgische Zukunftsmusik – so könnte man den Sound von Dim Fumes beschreiben. Das in Berlin lebende Trio verbindet fragile, ätherische Melodien mit melancholischen Synthie-Flächen und schroffen, pulsierenden Beats. Morgen Abend spielen sie im Acud macht NEU die Album-Release-Show zu ihrem Debüt "Liminal Clouds", heute sind sie zu Besuch im studioeins, um darauf einzustimmen. Entstanden sind Dim Fumes vor gerade mal einem Jahr, als sich der Produzent, Filmscore-Komponist und Sänger Lukas Zepf alias No Bloom Now mit den zuvor unter dem Namen Thrived als Duo agierenden Luca Christakopoulus und Marc Landendinger zusammentat. Alle drei sind "inspiriert von der Kulturszene Berlins um 2010, als Mauern durch die Verschmelzung von Indie, R&B und Clubmusik eingerissen wurden." Dieser setzen sie mit "Liminal Clouds" ein Denkmal und lassen sie zugleich in ihrem Sound weiterleben. Über ihre Faszination für die Hauptstadt von vor anderthalb Dekaden, die große Bedeutung, die Verletzlichkeit in ihren Texten spielt, und darüber, was morgen Abend beim Konzert zu erwarten ist, sprechen wir heute mit Dim Fumes. Natürlich werden die drei auch eine kleine Live-Demonstration abliefern!
radioeins/Robin Krempkow
Sven Regener und Lina Maly (Crucchi Gang)
Die Crucchi Gang ist mittlerweile ein stetig wachsendes Kollektiv aus unterschiedlichsten Musiker*innen - einst initiiert von Francesco Wilking. Wir sprechen darüber mit zwei Akteuren der Gang: Sven Regener und Lina Maly.
radioeins/Krempkow
Kantereit
Man muss sich Severin Kantereit wohl als einen glücklichen Menschen vorstellen: Nicht nur schiebt er als Schlagzeuger seine Band AnnenMayKantereit an und hält sie mit seinen Grooves am Rollen, sondern obendrein hat er auch noch die Zeit gefunden, sich in einem Soloprojekt als Electronica-Soundtüftler zu verwirklichen. In letzterer Sache ist er heute zu Gast im studioeins.
radioeins/Jochen Saupe
Amilli
Mit dem sommerlich-luftigen Disco-Pop ihrer aktuellen Single "Dance At The Function" vertreibt Amilli den Winter-Blues im Nu und lädt zum Durchtanzen der Nacht ein. Am Vorabend ihres Berlin-Konzerts besucht uns die aus Bochum stammende Künstlerin im studioeins. Aufmerksame radioeins-Hörer:innen haben Amilli bereits seit einer Weile auf dem Schirm; war doch ihre Single "Warning Signs" einer der 300 meistgespielten Songs des Jahres 2023 auf unserer Welle. Zu Recht – schließlich bewies die Newcomerin damit nicht zum ersten Mal, dass elektronisch angehauchte, tanzbare Pop-Musik von internationalem Niveau durchaus auch aus Deutschland kommen kann. Eine andere Facette zeigte sie bald darauf mit der melancholischen Ballade "Four Days", und mit "Dance At The Function" besingt sie nun "das Gefühl des Verliebtseins und die elektrisierende Atmosphäre einer durchtanzten Nacht, als wenn der Sommer niemals endet. Ihre aktuelle Tournee hingegen, die sie seit Anfang des Monats unter anderem nach München, Leipzig und Hamburg geführt hat, endet morgen. Sie wird also sicherlich einiges erlebt und zu erzählen haben. Vor dem Abschlusskonzert in der Kantine am Berghain plaudern wir mit Amilli darüber und über das, was wir in Zukunft sonst noch von ihr erwarten können. Und ein paar live vorgetragene Songs wird es natürlich auch zu hören geben.
radioeins
Harry Dean Lewis
Im Oktober ist das neue Album "Three Sides to a Coin" von Harry Dean Lewis erschienen, bei radioeins läuft sein Song "Caesar" in der Playlist. Am Mittwoch spielt der gebürtige Australier ein Konzert in der Junction Bar und kommt auf dem Weg nochmal für ein Interview bei uns vorbei.
Milan Bader
Morea
Die Berlinerin Morea trauert im Titelsong ihrer neuen EP "Year By Year" dem vergangenen Sommer nach – und lässt ihn doch in den luftig-melancholischen Melodien ihrer verspielten Pop-Songs weiterleben. Dabei behandeln diese trotz aller klanglichen Leichtigkeit durchaus auch Themen mit einer gewissen emotionalen Schwere. So singt die in Friedrichshain-Kreuzberg aufgewachsene Musikerin in "Lonely Men" von den Schwierigkeiten männlicher Mitmenschen, ihre Gefühle zu zeigen, und den mitunter katastrophalen Konsequenzen, die sich daraus ergeben. In Losing It Again" wiederum geht sie den eigenen Lebensbewältigungsproblemen auf den Grund, und die kleine Meerjungfrau aus dem Märchen von H. C. Andersen inspirierte sie schließlich zu "Cautious Violence", einem Stück über Missverständnisse und das gegenseitige Ignorieren. All das verpackt in unaufdringliche, aber dennoch fesselnde Songs zwischen Pop, Folk und Soul, in die sich mitunter sogar ein wenig Jazz schleicht. Kein Wunder, dass solch unterschiedliche Künstler:innen wie Olli Schulz, Nena und Ayo Morea baten, sie auf Tour zu begleiten – womit sie quasi den gesamten Herbst verbracht und sicher neue Fans gewonnen hat. Das wird ihr gewiss auch heute Abend gelingen, wenn sie im studioeins für ein Interview zu Gast ist und natürlich auch den ein oder anderen Song live vortragen wird.
Rebecca Kraemer
Luis Schwamm
Die Songs des Kölners Luis Schwamm mögen sanft daherkommen und dank seiner sonoren Baritonstimme geradezu ohrenschmeichelnd klingen – doch wie bei seinem Vorbild Elliott Smith geht es in den Texten des Öfteren dahin, wo es wehtut. Nicht zu Unrecht werden deshalb die zehn Lieder seines just auf Kassette (!) und digital erschienenen Solo-Debütalbums "Alte Möbel und junge Nervositäten" als "bittersüße Biopsien der eigenen Irrungen und Wirrungen" beschrieben, "bei denen man nicht weiß, ob man lachen, weinen oder mitsummen will."
radioeins/Saupe
Nieve Ella
Der britische Rolling Stone sieht sie "auf dem Weg, eine der definierenden Stimmen der Generation Z zu werden", während der NME Nieve Ella den baldigen "Sprung von der Kult-Heldin zum echten Star" prophezeit. Auch hierzulande konnte die 21-jährige Engländerin im Vorprogramm von Girl In Red oder Inhaler mit ihren eingängigen Gitarren-Rock-Songs bereits überzeugen – ebenso wie mit ihrer unlängst veröffentlichten neuen EP "Watch It Ache And Bleed".
Ann-Sophie Krueger
Liv Andersson
"Folk Noir" – so nennt Liv Andersson ihre Musik, die sich mit dem auseinandersetzt, "was unter der Oberfläche verborgen liegt." Kürzlich hat die in Hamburg lebende Singer-Songwriterin ihre Debüt-EP "Paper Boat" veröffentlicht, die sich durch filigrane Klanglandschaften zwischen Hoffnung und Schwermut auszeichnet; heute stellt sie diese (und sich selbst) im studioeins vor. ielleicht erfahren wir dabei auch, was es mit Anderssons Faszination für das Thema Wasser auf sich hat. So fallen nämlich multiple maritime Metaphern beim Erstkontakt mit den fünf Songs von "Paper Boat" direkt ins Auge – angefangen beim Titel der EP beziehungsweise dem gleichnamigen Stück, in dem sie singt; "Lost in the ocean / The current pushes and pulls / But I’m still here, I’m still rowing / Here in my paper boat / All I know is there’s water and above me the sky." Auch ein "Sailor", also ein Seemann, bekommt ein eigenes Lied, ebenso wie "Snow" ja im Grunde ebenfalls Wasser ist, wenn auch in einem anderen Aggregatzustand. Neben dem lebensspendenden Nass sind für Andersson, die bereits als Teenagerin literarische Texte mit ihrer Gitarre und Stimme vertonte, Künstler:innen wie Laura Marling, Fiona Apple und Portishead wichtige Inspirationsquellen. Am Donnerstag spielt Liv Andersson ein Konzert im Art Stalker in Charlottenburg, einen kleinen Eindruck von ihren Live-Qualitäten gibt sie heute schon auf der kleinen Bühne im studioeins. Zuvor erzählt sie im Interview von sich.
Antonius Kauf
Kasi
Kasi ist bekannt für emotionale Momentaufnahmen, die er in mal tanzbar-treibende, mal verträumt-nachdenklich dahingleitende Deutsch-Pop-Songs verpackt. Jetzt hat der gebürtige Frankfurter seine Festplatte aufgeräumt: Unter dem Titel "harddrive2024" präsentiert er das, was sich in den letzten zwei Jahren musikalisch so bei ihm angesammelt hat. Erstmals auch in Vinylform tummeln sich hier bekannte Streaming-Hits und Live-Favoriten in trauter Eintracht mit bisher unveröffentlichten Demos und Skizzen, bieten Kasi und sein treuer Sidekick Antonius feierbare Momente genauso an wie intime Einblicke. Gerade zurück von einer erfolgreichen Club-Tour und schon in freudiger Erwartung der nächsten Konzertreise, die unter dem Motto "Kleine Tour, großer Abriss" am 7. Februar auch im Berliner Astra gastieren wird, besucht uns Kasi heute Abend im studioeins – und bringt natürlich auch seine "bessere Hälfte" Antonius sowie dessen Gitarre mit, um ein paar Songs live zu performen.
radioeins
Riah Knight
Riah Knight ist eine echte "Renaissance-Frau": Sie spielt Theater, veröffentlicht Gedichte, moderiert Radiosendungen – und macht Musik. In letzterer Angelegenheit ist die Romani-Britin heute Abend zu Gast im studioeins, denn sie hat vor Kurzem eine neue EP herausgebracht. "Wicked Laughter" heißt diese, und wartet mit fünf spannenden Songs zwischen Trip-Hop, R'n'B und Performance-Poetry auf. Produktionstechnisch unterstützt von Shaban (Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi) wirft die 28-Jährige mit ihrem neuen musikalischen Werk "ein spekulatives Licht auf die dunkleren Seiten der Weiblichkeit, indem es das Zusammenspiel von Liebe und Lust, Wut und Verletzlichkeit beleuchtet und sich vom Leben berüchtigter ungehorsamer und 'böser' Frauen* inspirieren lässt." Dabei ist es fast ein bisschen überraschend, dass die in Berlin lebende Knight überhaupt die Zeit dafür gefunden hat – schließlich steckt sie gerade mitten in den Proben für eine kritische "Carmen"-Adaption, die Ende Januar im Maxim Gorki Theater Premiere feiern soll, und war früher im Jahr als Teil des feministischen Kollektivs Glossy Pain mit der Produktion "Lie With Me" beim Einburgh Fringe Festival zu Gast. Vermuten wir also mal, dass die Musik für sie einfach auch eine (weitere) unverzichtbare Herzensangelegenheit ist, die ihren Platz im Leben fordert … und freuen uns, dass Riah Knight heute Abend für ein Interview zu uns kommt, und natürlich anschließend ein paar Songs live performt.
radioeins
Tutti Bounce
"Schwere Beats und heavy Bässe" sind die Mittel der Wahl, mit denen unsere heutigen Lokalmatadore "eine akustische Dramaturgie (erzeugen), die den Menschen als ganzheitlich wellenfühlendes Wesen wahrnimmt." Und tatsächlich bleibt bei dieser Mischung aus Dub, Hip Hop, karibischen und afroamerikanischen Beats kein Tanzbein ungeschwungen und keine Kiste ungeschüttelt.
Dazu muss man wissen, dass Tutti Bounce mit Based und Tchamp zur Hälfte aus Mitgliedern der Seeed-Rhythmussektion bestehen. Diese stellten am Ende der letzten Albumproduktion ihrer Stammband fest, dass einige Instrumentaltracks zwar unbetextet geblieben, aber definitiv zu gut für die Tonne waren. Stattdessen wurden jene also die Ausgangsbasis einer quasi "wortlosen" Ablegerkombo, die mittlerweile durch die nicht weniger versierten Groove-Experten Mo’Leen O’Swald (Bass) und Dirk Berger (Gitarre) komplettiert wird. Tanzbarer, mal locker-luftiger, mal bassschwererer Sound – nicht allzu weit vom klanglichen Claim der "Music Monks" angeseeedelt, aber doch eigenständig und originell. Eine EP, diverse Singles und sowohl begeistert aufgenommene Support-Einsätze für Peter Fox und die Beatsteaks als auch abgefeierte eigene Club-Shows können sie bereits vorweisen.
Momentan schrauben Tutti Bounce in einem Berliner Studio an neuen Tracks, am 5.12. starten sie eine kleine Wintertour im Cassiopeia - und sind schon heute zu Gast in Potsdam-Babelsberg, um uns darauf einzustimmen.
radioeins/Saupe
Elias
Nicht weniger als "die assoziative Übersetzung großer Gefühle in Musik" möchte Elias vollbringen. Dafür bedient sich der Mittzwanziger der unterschiedlichsten Stile, mixt hier Bedroom-Pop mit Hip-Hop-Elementen, um dort Balladen nach Liedermacherart mit Synthies zusammenzuführen – und an der nächsten Biegung schon wieder mit ganz neuen Ideenkombis aufzuwarten. Ab Freitag geht es auf große Deutschland-Tour, heute ist Elias zu Gast im studioeins. Sein Privatleben hält der in Köln geborene und inzwischen in Berlin lebende Sänger, Rapper und Produzent gerne bedeckt – doch in seinen Songs legt er die "Karussel-fahrenden Gedanken und Gefühle des selbstzweifelnden, unglücklich verliebten Protagonisten" Elias recht schonungslos offen. "Ich dreh schon wieder Runden, verlauf mich in mir", heißt es etwa an einer Stelle, an anderer klagt er: "Ich hab so viel gelernt und nichts davon bleibt mir".
Im Sommer hat Elias sein Debüt "Verlieren/Gefunden" veröffentlicht, das ihm monatliche Hörer:innenzahlen im sechsstelligen Bereich beschert hat, gerade legt er sukzessive drei Singles nach, die dann Ende Dezember als "dinge die ich nur mit worten nicht sagen kann_demo“-EP zusammengefasst erscheinen werden.
radioeins
Johanna Amelie
Mit den Songs ihrer neuen EP "Horizon" spricht Johanna Amelie Herz und Hirn gleichermaßen an: Auf Basis von dezenten elektronischen Beats errichtet die Multiinstrumentalistin Schicht um Schicht faszinierende Klanglandschaften, in die sie ihre Texte über Romantik, Trauer und Umweltverschmutzung einbettet. Im Laufe der letzten zehn Jahre hat die in Berlin lebende Musikerin drei Alben und diverse EPs veröffentlicht, Konzerte in Island, Ghana, den USA und Neuseeland gegeben sowie sich als Support Bühnen mit Seeed oder Die Höchste Eisenbahn geteilt. Mit deren Moritz Krämer hat sie dann auch im Studio genauso zusammengearbeitet, wie mit Tristan Brusch. Dieser Tage bringt sie ihre künstlerische Karriere mit dem Dasein als Mutter in Einklang, schrieb die Songs der neuen EP während einer künstlerischen Residenz in Paris, um sie dann – erweitert um das Cover eines Christine & The Queens-Stücks – in Berlin aufzunehmen. Heute Abend stellt Johanna Amelie "Horizons" live auf der kleinen Bühne des studioeins im Bikini vor, zuvor nimmt sie auf dem Interviewsessel Platz, um die ein oder andere Frage zu beantworten.
radioeins/Schuster
Franz Ferdinand
Zuverlässig hat uns Franz Ferdinand stetig das Indie-Gefühl der 2000er geliefert und damit gezeigt, dass Musik die Zeiten überdauern kann. "The Human Fear" heißt nun das Album Nummer sechs der Formation um Alex Kapranos, die sich 2001 in Glasgow gegründet hat und seither immer wieder in ihrer Besetzung erweitert und verändert hat. "Hör nicht auf kühn zu sein" heißt es in der ersten Single des anstehenden Albums "Audacious", und welche die Intention des Albums spiegelt: alle zu ermutigen Risiken einzugehen! Wir sprachen mit Alex Kapranos und Julian Corrie darüber im radioeins-Studio.
IMAGO/Carsten Thesing
Schorsch Kamerun
40 Jahre ist es her, da wurde in Hamburg eine Band gegründet, die sich zu einer der wichtigsten und wandelbarsten Musikgruppen in diesem, unserem Land entwickeln sollte: die Goldenen Zitronen. Aus diesem Anlass veröffentlichen sie nun nicht nur eine imposante Triple-LP-Werkschau, sondern gehen obendrein auf Konzertreise, die im Dezember gleich zweimal in Berlin Halt macht. "Goldies"-Sänger Schorsch Kamerun war für ein Interview und eine kleine Live-Darbietung zu Gast im studioeins.