Interview - Sandra Kolstad
Ihre Fans schätzen Sandra Kolstad für ihre Elektro-Pop-Songs. Deswegen dürfte es sich für so manchen davon wie ein radikaler Bruch anfühlen, dass auf "Soft Hard", dem neuen Album der Musikerin, stattdessen nun das "gute alte" Klavier im Mittelpunkt steht. Dabei schließt sich damit für die Norwegerin quasi auf ganz logische Art ein Kreis, denn sie kehrt zu ihrem ursprünglichen Instrument zurück.
Doch ist ihr Verhältnis zu dem Tasteninstrument ein anderes als zu der Zeit, in der sie als kleines Mädchen darauf zu spielen begann: "An guten Tagen war es wie ein Treffen mit einem alten Freund", berichtet sie. "Aber meistens war es, als würde man einen alten Feind treffen." So ist es wohl auch kein Zufall, dass der Eröffnungs-Song "Unlearning" heißt, denn einen Prozess des "Entlernens" durchlief Kolstad während der Arbeit an "Soft Hard" durchaus: "Ich wollte das Klavier dekonstruieren, es öffnen, nicht mit so viel Respekt behandeln, wie ich es tat, als ich als Kind die Welt der klassischen Musik vor mir hatte." Und es ist ja auch nicht so, als seien elektronische Klänge, Beats und Effekte ganz und gar verschwunden. So erinnert beispielsweise der genannte Opener ein wenig an Laurie Andersons "Big Science"-Album, was überdies gut zur Absichtserklärung der seit 2021 auch als Romanautorin erfolgreichen 39-Jährigen passt: "Ich befand mich in einem Zwiespalt zwischen elektronischer und akustischer Musik. 'Soft Hard' ist mein Versuch, diese beiden Lebenswelten (…) zu vereinen."
Mehr erfahren wir im Interview, wenn Sandra Kolstad heute Abend zu Gast im studioeins ist – und natürlich wird sie auch einige Songs live vorstellen.