Interview & Livemusik - Ottolien "Wir tun uns so gut weh"
Fans eines gewissen ostfriesischen Blödelbarden, die bei unseren heutigen studioeins-Gästen dank eingeschalteter Autokorrektur im Kopf zunächst ans von "drunt im Tal" grüßende "Ottilein" denken mussten, werden sich vielleicht ge-, aber bestimmt nicht enttäuscht sehen, wenn sie feststellen, dass stattdessen ein Duo aus Hannover namens "Ottolien" kommt, um seinen frischen Mix aus Deutsch-Pop und Rap zu präsentieren. Denn der hat es in sich!
Der ungewöhnliche Bandname übrigens ist schnell erklärt – es ist der Nachname der beiden Brüder Jonas und Leonard, die gemeinsam die Band Ottolien betreiben, als Wurzeln ihres Stammbaums "die Toten Hosen, Wir Sind Helden und Maeckes" sehen und mit "Wir tun uns so gut weh" unlängst ihr Debütalbum veröffentlicht haben. Darauf präsentiert der „junge weiße Männergesangsverein“, wie die beiden sich selbstironisch bezeichnen, ein Dutzend Songs; darunter neben "klassischen" Liebesliedern wie "Gegenüberliegen" auch solche, die etwas schwerer im Magen liegende Themen anpacken. So dreht sich "Dr. Bibber" um Panikattacken, fordert "Feelings" Offenheit und das Ende toxischer Männlichkeit auf dem Bolzplatz, und warnt "Das Wort" vor dem schleichenden Prozess von menschenfeindlichen Aussagen hin zu rechter Gewalt.
Es gibt also einiges zu besprechen, wenn die zwei von der Leine heute an die Spree reisen, um auf der Interviewcouch im studioeins Platz nehmen, von der sie sich zwischendurch natürlich auch für eine kleine Live-Kostprobe erheben werden.