Interview - Musketeer
Dem etwas martialischen Künstlernamen zum Trotz, greift Musketeer lieber zur akustischen Gitarre statt zum Vorderladergewehr und kämpft entsprechend mehr im übertragenen Sinne. Zum Beispiel um die Aufmerksamkeit eines vorbeieilenden Publikums: Als wettertrotzender "Folk-Troubardour" hat der Australier Joseph Daniel Pogson sein Handwerk auf den Straßen Europas gelernt, die ihn im vergangenen Jahr dann auch nach Berlin geführt haben – wo er sein Debütalbum "Glorious Light" aufnahm. Dieses und sich selbst stellt er heute im studioeins im Bikini vor.
Dabei wird er sicherlich einiges Interessantes zu berichten haben, behandelt das in einer einstigen Stasi-Zentrale im Osten der Stadt eingespielte Album doch "Themen wie Krieg und Hoffnung, erforscht das Christentum, streift die römische und germanische Mythologie und zieht Referenzen zu Dante, Dylan und Hemingway." Alles verpackt in melancholisch-folkige Songs, die oft in mitreißenden Höhepunkten gipfeln. Und als wäre all das nicht genug, war der sprichwörtliche Weg zum Werk sogar wortwörtlich ein abenteuerlicher: 2022 nämlich begab sich Musketeer auf einen Road-Trip von Oslo nach Istanbul, spielte unterwegs mit diversen anderen Musikern auf öffentlichen Plätzen, in Konzerthallen und auf Festivals in 15 verschiedenen Ländern. All dies floss nicht nur in die Lieder von "Glorious Light" ein, sondern wurde auch filmisch festgehalten und soll, begleitet von einem Album unterwegs aufgenommener Musik, demnächst als Doku-Streifen veröffentlicht werden.