Apropos "Hits": Drei ebensolche Wertungen bekam besagtes Album bei seiner Vorstellung im radioeins-Soundcheck, verbunden mit der von Tagesspiegel-Autor Hannes Soltau ausgesprochenen Empfehlung: "Wer mit diesem Geheimtipp angeben möchte, sollte sich allerdings beeilen – derzeit tourt die Band mit Alt-J durch die größten Hallen Nordamerikas." Und in der Tat: "Gut Punch" besticht mit neun Songs (plus Intro und Outro), bei deren Genuss leicht vorstellbar ist, dass sie ein vielköpfiges Publikum zum begeisterten Mitwippen bewegen könnten. Melodiesatter, meist luftig-verträumter Gitarrenpop, überwiegend im gemäßigten Tempo vorgetragen und gekrönt von der Stimme Sarah Martins. Diese evoziert ein eigentlich nicht für möglich gehaltenes, aber umso begeisternderes "Mischwesen" aus dem tendenziell rauen, gerne auch mal bissig-heiseren Stil einer Kristin Hersh (Throwing Muses) und dem glockenklaren Gesang Harriet Wheelers (The Sundays). Nicht die schlechtesten Referenzen. Die drei selbst zählen Big Thief, Snail Mail, Cate Le Bon und Fleetwood Mac zu ihren Vorbildern – passt auch!

Im Gegensatz zu den USA sind die von Meagre Martin bespielten Hallen in Deutschland noch relativ klein – so treten sie beispielsweise am Donnerstag im Berliner Urban Spree auf. Zwei Tage zuvor bietet sich nun die Gelegenheit, obige Empfehlung sogar noch mehr zu beherzigen, denn in viel kleinerem Rahmen als dem studioeins im Bikini-Haus werden Meagre Martin ihre Songs selten zum Besten geben. Drumherum stellen sie sich natürlich noch im Interview vor.