Interview - Joel Sarakula
Man nennt Joel Sarakula nicht ohne Grund den "König des unpeinlichen Soft-Rock". Wer sonst hätte schließlich gleichzeitig die Chuzpe, sein Album "Soft Focus" ("Weichzeichner") zu nennen, und das Talent, es "trotzdem" nicht uncool klingen zu lassen? Der in Australien geborene Wahl-Londoner zieht auf seinem neuen Album erneut alle Register der gediegenen Lässigkeit und zelebriert die Tugenden großer Seventies-Produktionen – Curtis Mayfield, die Bee Gees und Steely Dan lassen grüßen, wenn der (Sound-)Himmel voller Geigen hängt, das Falsett emporjauchzt und die geschmeidigen Gitarren den groovenden Bass umspielen, wie sanfte Meereswellen den Bug einer Jacht.
Wir hängen schon mal die Discokugel auf, denn heute kommt Joel Sarakula zum Gespräch vorbei, und erinnert anschließend mit einer kleinen Live-Darbietung daran, dass studioeins und Studio 54 ja gar nicht unbedingt sooo weit auseinanderliegen.