Ende 2023 veröffentlichten Mark Sasso, Casey Laforet und Stephen Pitkin, gemeinsam unter dem Namen Elliott Brood aktiv, das Album "Town". Darauf "rumpeln und rocken sie sich durch eine Landkarte der Städte, die ihre Erfahrungen und Fantasie bevölkern." Nach diesem Exkurs in die urbane(re) Welt zwischen Heimat, Frustration und Langeweile widmen sie den dieser Tage erschienenen komplementären Nachfolger "Country" den dünner bevölkerten Landstrichen ihrer nordamerikanischen Heimat, finden auch dort Romantisches genauso wie Problematisches.

Und so, wie es im thematischen Wettstreit zwischen Stadt und Land am Ende unentschieden zu stehen scheint, sind auch die beiden sie behandelnden Alben qualitativ relativ gleichauf – hier ein bisschen rockiger, dort ein wenig schwofender, hüben mit einem Stones- ("Out Of Time") und drüben mit einem Jenny Lewis-Cover ("Rise Up With Fists"), sind die insgesamt 16 Songs geschmackvoll arrangierte wie instrumentierte und recht originell betextete Beobachtungen der unterschiedlichen Lebensentwürfe ihres Heimatkontinents zwischen Tumbleweed und Smartphone.

Irgendwo dazwischen finden auch Elliott Brood ihren Platz, heute dann mal wieder in der Stadt: Im Kreuzberger Privatclub werden sie später am Abend ein Konzert geben; zuvor sind sie mit ihren Instrumenten im studioeins zu Gast.