Nach Anfängen mit einer Hamburger A-cappella-Band wurde sie den späten Neunzigern als Teil der Berliner "Wohnzimmer"-Szene um Künstler:inen wie Quarks oder Joe Tabu bekannt, und legte 2000 auf Gudrun Guts "Monika"-Label ihr zweites Album "Fjorden" vor, das vielen dank seiner atmosphärischen Klangcollagen noch heute als Meilenstein der elektronischen Musik aus Deutschland gilt. In den Folgejahren tourte sie unter anderem mit Blumfeld, To Rococo Rot oder auch den Mountain Goats, remixte Stücke von Malaria!, Station 17 oder Ellen Alien – und veröffentlichte natürlich weitere eigene Musik.

Nun kehrt sie nach längerer Pause zurück und fügt ihrer Diskographie ein neues Kapitel hinzu. "In anderem Licht" ist dabei ein durchaus passender Titel, denn wohl noch nie war ein komplettes Morgenstern-Album so "unelektronisch": Statt auf Synthesizer und Samples zu setzen, spielte sie die elf Songs am Flügel ein, begleitet von Schlagzeug, Streichern und Saxofon. Herausgekommen ist ein Werk, das bereits als "kammermusikalisch" bezeichnet wird, und auf textlicher Ebene von der drohenden Klima-Katastrophe handelt, von der Notwendigkeit gesellschaftlicher Transformations-Prozesse und der Hoffnung auf Befreiung aus dem Zustand der allgemeinen Paralyse.

Eine Woche bevor "In anderem Licht" veröffentlicht wird, ist Barbara Morgenstern heute im studioeins zu Gast, um live erste musikalische Eindrücke daraus zu gewähren und im Interview Auskunft über seine Entstehung zu geben.