Interview & Livemusik - Afar
Entstanden aus einer offenen Jam-Session, bei der sich Joseph Varschen am Synthesizer und Elena Gniss am Mikro unter vielen trommelnden Mitmusikern sofort als Gleichgesinnte erkannten, hatten Afar nach eigenem Bekunden bereits mit dem ersten selbstkomponierten Song ihren Sound gefunden. Diesem folgten so einige weitere und ernteten viel Aufmerksamkeit; heute Abend stellen die zwei ihre klangliche Melange aus "Organischem und Elektronischem, Natürlichem und Industriellem" im studioeins vor.
Die beiden haben, das verraten schon ihre anfangs genannten Instrumente, durchaus unterschiedliche musikalische Sozialisationen erfahren: Jazz, Soul, Krautrock und Singer/Songwriter-Kunst gibt Gitarristin Elena als maßgebliche Einflüsse an und ist damit eher für die "organischen", "handgemachten" Bestandteile zuständig, während Joseph die elektronischen Elemente mitbrachte. Aber strikte Genre-Trennung ist des Duos Sache nicht, denn die zwei wissen, dass aus den scheinbar paradoxesten Mischungen oft die besten und originellsten Ergebnisse entstehen. Auf Band bannten sie diese in der Einöde der Pyrenäen, "in einem einsamen, großen Haus in den Bergen dort, das komplett eingeschneit war und wo wir bei Minusgraden unser Studio aufgebaut haben", wie Joseph beim Besuch von Afar als radioeins-Lokalmatadore im vergangenen November erzählte. "Eine kleine Herausforderung war auch, dass dieses Haus nur über einen kleinen Ofen verfügte." Angereist waren sie dementsprechend "mit Studioequipment und fünf großen Säcken voll mit Feuerholz"; mit zurück brachten sie ihre neue LP "The Refuge", von der das Frontstage-Magazin schrieb, sie sei "ihr bisher intimstes und verletzlichstes Werk."
Wie deren Songs live klingen, und was sonst noch so bei Afar seitdem passiert ist und vielleicht demnächst passieren wird, zum Beispiel, wenn sie im März auf Tour gehen, das erfahren Sie heute Abend ab kurz nach 19 Uhr auf radioeins.