Interview & Livemusik - Adaline
Ende des Monats veröffentlicht die kanadische Musikerin Adaline ihre neue EP "Hymnal", auf der sie in emotionalen Pop-Songs unter anderem eigene Traumata verarbeitet, die sie als queerer Mensch erfuhr, der in einer religiösen Gemeinschaft aufwuchs. Damit will die Tochter eines evangelikalen Pfarrers Leidensgenoss:innen Mut machen, aber auch insgesamt für mehr Verständnis werben. Am morgigen Donnerstag gibt sie ein Konzert in Berlin; heute Abend ist sie unser Gast im studioeins.
2008 veröffentlichte Shawna Beesley alias Adaline ihr erstes Album; seither wurden ihre Lieder in zahlreichen Fernsehserien wie "Grey’s Anatomy", "90210" oder „Wynonna Earp“ sowie dutzenden Werbespots verwendet – selbst jemand, dem ihr Name auf Anhieb vielleicht auf Anhieb nichts sagt, hat also mit großer Wahrscheinlichkeit schon einmal Musik von ihr gehört. Doch ihre Songs können natürlich auch für sich selbst stehen, was ihre große Fangemeinde und millionenfache Streams beweisen. Das Billboard-Magazin sprach gar von "engelsgleichen Höhen", in die ihre Musik die Hörer:innen entführe – mal schwelgerisch, mal tanzbar. Viele ihrer Stücke erzählen direkt oder indirekt von Adalines Erfahrung, "als Tochter eines Pfarrers aufzuwachsen, und ihrem Weg, Queerness und Spiritualität miteinander zu vereinbaren." Auch abseits der Bühne ist ihr dies eine Herzensangelegenheit. So hat sie die gemeinnützige Organisation "Bad Believer" ins Leben gerufen, die LBGTQ+-Menschen bei der Bewältigung spiritueller und religiöser Traumata helfen soll.
Es gibt also einiges, worüber sich zu reden lohnt, wenn Adaline heute für ein Interview ins Bikini-Haus kommt – wo sie natürlich auch den ein oder anderen Song live vorstellen wird.