Favorit Buch - "Ich stelle mich schlafend" von Deniz Ohde
"Ich stelle mich schlafend" von Deniz Ohde erzählt von den dunklen Seiten einer Liebe – und die Geschichte einer Befreiung. Ein eindringlicher Roman über den Versuch einer Auslöschung und über die Frage, ob es eine Berührung gibt, die den Kern eines Menschen unwiederbringlich verändert. radioeins-Literaturagentin Marie Kaiser hat "Ich stelle mich schlafend" gelesen und stellt das Buch weiter vor.
Yasemin wächst in einem Hochhaus auf - in einer Gegend, in der die Bolzplätze nur Tore ohne Netze haben, weil die "sofort zerschnitten oder angezündet worden wären". Die Dreizehnjährige verliebt sich in den Siebzehnjährigen Nachbarsjungen Vito - die beiden werden ein Paar. Doch dann muss Yasemin ins Sanatorium - ihre Wirbelsäule ist verkrümmt. Als sie mit einem Korsett zurückkehrt, schämt sie sich so sehr, dass sie Schluss macht mit Vito. 20 Jahre später begegnen sich Yasemin und Vito wieder - die Jugendliebe flammt noch einmal auf. Doch es ist eine toxische Beziehung, in der Yasemin als Frau erniedrigt und unterworfen wird. "Ich stelle mich schlafend" - so heißt der neue Roman von Deniz Ohde, in dem die Schriftstellerin eine Geschichte von Gewalt gegen Frauen und von weiblicher Ohnmacht erzählt.