Regierungsbildung - Albrecht von Lucke über die Ministerriege der CDU: "Überraschung, dass es derartig viele Überraschungen gibt"

CDU-Chef Friedrich Merz mit seinen designierten Kabinettsmitgliedern für die angestrebte schwarz-rote Regierung © Michael Kappeler/dpa
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CDU-Chef Friedrich Merz mit seinen designierten Kabinettsmitgliedern für die angestrebte schwarz-rote Regierung | © Michael Kappeler/dpa Download (mp3, 11 MB)

CDU und CSU haben den nächsten Schritt zur Regierungsbildung mit der SPD gemacht. Der kleine Parteitag der CDU billigte heute den Koalitionsvertrag mit großer Mehrheit. CDU-Chef Friedrich Merz und CSU-Vorsitzender Markus Söder haben außerdem ihre designierten Kabinettsmitglieder vorgestellt. Neben erwarteten Namen gab es auch Überraschungen: Katherina Reiche soll Wirtschaftsministerin, Johann Wadephul Außenminister und Karsten Wildberger Chef des neuen Digitalministeriums werden. Albrecht von Lucke, Redakteur der Monatszeitschrift "Blätter für deutsche und internationale Politik", über die Merz'sche Kabinettsliste.

Knapp eine Woche vor seiner Wahl zum Kanzler hat CDU-Chef Friedrich Merz seine Ministerinnen und Minister heute bekannt gegeben. Einige Namen waren bereits bekannt, andere überraschten, wie die Rückkehr von Katherina Reiche als Wirtschaftsministerin und Karsten Wildberger als Digitalminister.

Albrecht von Lucke, Redakteur der Monatszeitschrift "Blätter für deutsche und internationale Politik", zeigte sich auf radioeins überrascht über die Vielzahl unbekannter Namen wie Patrick Schnieder als Verkehrsminister und Nina Warken als Gesundheitsministerin. Bekannte Gesichter wie Karin Prien und Katherina Reiche kehren zurück.

Kurs der neuen Regierung

Merz' Kabinett steht für einen neoliberalen und wirtschaftsorientierten Kurs. Kritiker bemängeln das Fehlen christlich-sozialer Wurzeln. Jens Spahn soll Fraktionschef werden, was eine mögliche Annäherung an die AfD andeuten könnte.

Neben dem Kabinett gibt es starke Parteifiguren wie Jens Spahn und Carsten Linnemann, die wichtige Rollen übernehmen. Ministerpräsidenten wie Hendrik Wüst und Markus Söder bleiben ebenfalls einflussreich.

Harald Welzer © imago images/Future Image/Dwi Anoraganingrum
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Kommentar von Harald Welzer - Neue Bundesregierung - Personaltableau von CDU und CSU steht weitgehend fest

Gut eine Woche vor der geplanten Wahl von Friedrich Merz zum Kanzler ist klar, wer bei der Union was werden soll. Der CDU-Vorsitzende und CSU-Chef Söder haben ihren jeweiligen Parteiführungen das Tableau der von ihnen ausgewählten Ministerinnen und -Minister eines künftigen schwarz-roten Kabinetts vorgestellt. Neben etlichen bekannten Gesichtern gibt es auch einige wenige Überraschungen. Wie überzeugend ist dieses Personal-Tableau?

Katherina Reiche (CDU) soll Wirtschaftsministerin werden © IMAGO / photothek
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CDU-Politikerin - Brandenburgerin Katherina Reiche soll Wirtschaftsministerin werden

Die Brandenburgerin Katherina Reiche soll in der kommenden schwarz-roten Bundesregierung das Amt der Wirtschaftsministerin übernehmen. Die 51-jährige CDU-Politikerin ist die erste Ostdeutsche in dieser Position. Der designierte Kanzler Friedrich Merz stellte sie im Parteipräsidium vor. Reiche bringt umfangreiche Erfahrung aus Politik und Wirtschaft mit und wird von CDU-Landeschef Jan Redmann als "hervorragend geeignet" bezeichnet. rbb-Reporter Torsten Sydow stellt Katherina Reiche vor.