Auch zur Lage bei RFE/RL - Radio Free Asia geht das Geld aus

Radio Free Asia
Archivbild von 2007: Ein Sendestudio von Radio Free Asia

Eine Woche nach dem Ende der Finanzierung begannen bei Radio Free Asia die Einschränkungen der Arbeit. Bei Radio Free Europe / Radio Liberty sind noch etwas größere Reserven vorhanden.

Radio Free Asia hat am Freitag (21. März) einen großen Teil seiner Belegschaft in Washington freigestellt. Von mehr als 300 Mitarbeitern verblieben nur noch rund 75.

Bei der Auswahl des Personenkreises, der von diesem Schritt verschont bleibt, konzentrierte man sich auf jene Fälle, in denen das US-amerikanische Visum an die Tätigkeit für RFA geknüpft und eine Rückkehr in die Heimat mit der Gefahr einer Verfolgung verbunden ist. Diese Frage führt auch unter den russischen Journalisten von RFE/RL in Prag zu Besorgnis.

Von RFA, von RFE/RL und auch von Alhurra gibt es inzwischen Klagen gegen die USAGM und die dortigen Akteure. Kern ist die Auffassung, eine „Beraterin“ sei in keinem Fall befugt, vom Kongress beschlossene Finanzierungen zurückzuhalten.

Bereits enthusiastisch verfolgt wird eine Idee, RFE/RL über die Europäische Union weiterzuführen. Dem stehen allerdings größere Schwierigkeiten entgegen.

In der bestehenden Konstellation unterliegt RFE/RL der Rechtsaufsicht eben jener USAGM, die dem Sender die Gelder entzogen und am 17. März auch die Programmverbreitung über Kurzwelle eingestellt hat. Ohne drastischere Schritte im Sinne einer Trennung von den USA dürfte es RFE/RL kaum möglich sein, Finanzierungen von Dritten anzunehmen.

Radio Free Asia ist – oder war bis zu den Freistellungen – der letzte Auslandssender der USA, der noch Programme auf Kurzwelle ausstrahlt(e). Hintergrund ist die Nutzung der Kapazitäten des Sendernetzbetreibers von Tadschikistan, die nicht von der Stillsetzung aller Kurzwellenanlagen der USAGM betroffen sind.

Geplant sind noch bis zum 29. März diese Sendeplätze:

00.00-01.00 Uhr: 5875 kHz; Tibetisch
01.30-02.30 Uhr: 7515 kHz; Burmesisch
02.00-03.00 Uhr: 7580 kHz; Uigurisch
07.00-08.00 Uhr: 15665 kHz; Tibetisch
13.00-15.00 Uhr: 13660 kHz; Tibetisch
16.00-17.00 Uhr: 7540 kHz; Chinesisch
16.00-20.00 Uhr: 9990, 11560 kHz; Korean.
22.00-23.00 Uhr: 9410, 9455 kHz; Chines.
22.00-23.00 Uhr: 11945 kHz; Koreanisch

Darüber hinaus dürfte die tadschikische Teleradiokom auch weiterhin auf Mittelwelle das Afghanistan-Programm von RFE/RL ausstrahlen. Dieses Arrangement ersetzt die von den USA in Afghanistan selbst installierten Sendekapazitäten, deren Nutzung die Taliban seit Ende 2022 nicht mehr gestatten.

Nach wie vor aktiv ist ebenso der Mittelwellen-Sendeplatz (20.00-23.00 Uhr auf 1386 kHz) des russischen Programms von RFE/RL in Litauen.

 

Beitrag von Kai Ludwig; Stand vom 23.03.2025