Kommentar von Sabine Rennefanz - Donald Trump wahrscheinlich nächster Präsident der USA
Deutschland muss sich den Realitäten stellen und Strategien entwickeln, um mit einer möglichen Trump-Administration umzugehen. Es ist wichtig, nicht in Schockstarre zu verfallen, sondern aktiv Lösungen zu suchen - meint Sabine Rennefanz in ihrem Kommentar.
Seit den frühen Morgenstunden steigen die Chancen, dass Donald Trump der nächste Präsident der Vereinigten Staaten wird. Die New York Times zeigt ein Barometer, das über 95 Prozent Wahrscheinlichkeit anzeigt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Trump diese Wahl gewinnen wird. Die Folgen eines Trump-Sieges werden massiv sein, sowohl für die USA als auch für Deutschland. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich äußerte heute früh, dass eine Trump-Administration weniger berechenbar wäre als eine demokratische.
Journalisten und Politiker in Deutschland sind besorgt. Viele vergleichen die Situation mit einer Arztuntersuchung, bei der man auf ein gefürchtetes Ergebnis wartet. Es scheint, dass Kamala Harris in den wichtigen umkämpften Staaten nicht genug Unterstützung gewinnen konnte.
Innenpolitische Folgen in Deutschland
Die deutsche Regierung ist auf diese Situation nicht vorbereitet. Kanzler Scholz und die Ampelkoalition haben stark auf einen Sieg von Harris gesetzt. Über 90 Prozent der Deutschen hätten laut Umfragen Harris gewählt, aber die Realität sieht anders aus.
Außenpolitische Herausforderungen
Ein Trump-Sieg könnte die Verteidigung Europas und die Unterstützung der Ukraine gefährden. Trump hat bereits angedeutet, dass die Verteidigung Europas für ihn keine Priorität hat. Die USA sind derzeit die größten Unterstützer der Ukraine, und Europa hat nicht die Kapazitäten, diese Lücke zu füllen.
Wirtschaftliche Konsequenzen
Auch wirtschaftlich könnte es für Deutschland schwieriger werden. Trump verfolgt einen stark protektionistischen Kurs, was bereits aus seiner ersten Amtszeit bekannt ist. Die deutsche Regierung muss nun Wege finden, um mit dieser neuen Realität umzugehen.
Sabine Rennefanz ist freie Journalistin u.a. für Tagesspiegel und Spiegel.
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