Donald ante portas - Trumps Einfluss auf die Weltwirtschaft

Donald Trump © Matt Rourke/AP/dpa
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Er ist wieder da! Heute wird Donald Trump als alter und neuer US-Präsident ins Weiße Haus einziehen. Und er kann durchregieren, dank einer Mehrheit in beiden Kongresskammern. Dann wird es ernst mit dem Ausruf "Make Amerika great again". Welche Folgen könnte das für die Wirtschaft in Deutschland, Europa und auf der Welt haben? Eine Einordnung von Prof. Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor am Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung.

America First. Darauf stellt sich die Welt gerade wieder ein – auch wirtschaftlich. Denn: Donald Trump ist ein großer Freund von Zöllen, das weiß man spätestens seit seiner ersten Amtszeit. Auch in diesem Wahlkampf hat er das auch immer wieder bekräftigt: Zölle seien der "schönste Begriff im Wörterbuch", schwärmte er vor Geschäftleuten, und drohte bereits mit pauschalen Zöllen von zehn bis 20 Prozent auf alle Importe aus dem Ausland. Importe aus China will er sogar mit Zöllen in Höhe von 60 Prozent belegen. Laut einem Simulationsmodell könnten bis zu 300.000 Jobs in Deutschland gefährdet sein.

Kommentatoren Talk: Trump kommt, Deutschland wählt – was wird das für ein Jahr? © picture alliance
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Jetzt Nachsehen und -hören - Kommentatoren-Talk: Trump kommt, Deutschland wählt – was wird das für ein Jahr?

Das neue Jahr beginnt mit zwei wichtigen Ereignissen: Trump kommt, Deutschland wählt. Am 20. Januar, nur einen Tag nach unserem radioeins Kommentatoren-Talk, wird Donald Trump wieder US-Präsident. Welche Auswirkungen hat das auf die Außen- und Sicherheitspolitik, auf die Ukraine, auf Gaza, auf Syrien? Wird die deutsche Wirtschaft unter möglichen neuen Zöllen leiden, was wird aus dem Klimaschutz?

Donald Trump während einer Rede © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Andrew Harnik
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"Donald ante Portas" - Politikwissenschaftler Vormann: "Wir werden tatsächlich Europa neu denken müssen."

Grönland kaufen, Kanada als Bundesstaat der USA und den Panama-Kanal unter amerikanischer Kontrolle – Sie haben es sicher mitbekommen, das sind vorangekündigte Pläne und Ideen Donald Trump. Kann man da von Neo-Imperialismus oder gar einer neuen Weltordnung reden? Mehr dazu von dem Politikwissenschaftler Boris Vormann vom Bard College Berlin.

Der designierte US-Präsident Donald Trump spricht am 07.01.2025 während einer Pressekonferenz in Mar-a-Lago © AP/Evan Vucci
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USA - Trump und die neue Weltordnung

Montag in einer Woche wird Donald Trump vereidigt und offiziell sein Amt antreten. Aber seit seinem Wahlsieg Anfang November bestimmt der designierte US-Präsident maßgeblich die politische Debatte. Er kündigt hohe Importzölle an. Von den Nato-Staaten fordert er eine massive Erhöhung der Verteidigungsausgaben und droht damit Grönland und den Panamakanal zu annektieren. Zudem will Trump Kanada zum 51. US-Bundesstaat machen. Für viele steht fest: Die Weltordnung wird bald eine andere sein. Wir sprechen mit Christian Lammert, Professor für US-Politik an der FU Berlin.

Iris Sayram © IMAGO/Future Image
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Kommentar von Iris Sayram - Grönland, Kanada, Panama-Kanal - Wie umgehen mit Trumps Forderungen?

Es kann einem schon wie ein Deja Vu vorkommen, wie zu seiner Amtszeit vor vier Jahren: Donald Trump ist gerade wieder überall in den Medien. Mit extremen und erratisch klingenden Forderungen: Trump will Grönland für die USA haben, auch wenn es aktuell zu Dänemark gehört. Der Panama-Kanal soll auch in amerikanische Hand. Und sogar Kanada soll zu einem Teil der USA werden, wenn es nach ihm geht. Krasse Aussagen. Das Klingt nach Imperialismus vergangener Jahrhunderte. Aber muss man das alles ernst nehmen? Und sollten wir Medien darüber berichten?

 

Die kanadische Flagge neben einer USA-Flagge © IMAGO / Wirestock
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Trump will Fusion mit Kanada - Wie blickt Kanada auf Trumps Präsidentschaft?

Kanada solle doch endlich als 51. Bundesstaat mit den USA fusionieren – das fordert Trump seit Wochen. Bislang jedoch wollte sich Kanadas Noch-Premierminister Justin Trudeau nicht auf diese aus kanadischer Sicht abstruse Idee einlassen. Nachdem Trump nun aber auf seiner Pressekonferenz in Mar-a-Lago Kanada sogar gedroht hat, dies notfalls durch wirtschaftliche Gewalt zu erzwingen, kommt aus Kanada parteiübergreifend ein klares Kontra. ARD-Korrespondent Martin Ganslmeier berichtet darüber aus New York.

Flagge von Mexiko im Grenzgebiet zu den USA hinter Stacheldraht © IMAGO/Shotshop
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"Donald ante portas" - Vor dem Machtwechsel in Washington - Mexikos Sorgen und Hoffnungen

Der designierte US-Präsident Trump hat damit gedroht, Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Produkte aus Mexiko und Kanada zu erheben. Rund 80 Prozent der mexikanischen Exporte gehen in die USA. Auch viele deutsche Unternehmen sind in Mexiko aktiv, vor allem in der Autoindustrie. Strafzölle würden das Land daher hart treffen. ARD-Mexiko-Korrespondentin Anna Hanke erklärte auf radioeins, dass es derzeit schwer abzusehen ist, ob Trump seine Drohungen wahrmachen wird.