Nach Sturz von Assad - Syrer nach Machtwechsel zwischen Hoffnung und Angst

Tareq Alaows spricht am 14.01.2024 bei einer Demonstration in Berlin © imago images/Manngold
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Tareq Alaows spricht am 14.01.2024 bei einer Demonstration in Berlin | © imago images/Manngold Download (mp3, 9 MB)

In Deutschland verfolgen nach dem Sturz des syrischen Machthabers Assad viele Menschen, wie sich die Situation in dem Land weiter entwickelt. Viele Syrer hätten nun Hoffnung auf Freiheit und Demokratie, erklärte der Sprecher von Pro Asyl, Tareq Alaows, auf radioeins. Er kritisierte die Diskussion um den Umgang mit syrischen Geflüchteten. Hintergrund ist, dass Deutschland - wie viele andere europäische Länder - erstmal Asyl-Entscheidungen für Syrer stoppen will. Es sei problematisch, dass das teilweise instrumentalisiert und als politische Stimmungsmache gegen die Menschen genutzt werde, so Alaows.

Das Assad-Regime ist Geschichte. In verblüffend kurzer Zeit zusammengebrochen, nach jahrzehntelanger Herrschaft, samt Folter, Verschleppung und Krieg gegen die eigene Bevölkerung. Entmachtet von einem dschihadistisch geführten Rebellenbündnis. Auch in Deutschland verfolgen tausende Syrerinnen und Syrer die Entwicklungen in ihrem Heimatland. Einer von ihnen ist Tareq Alaows. Er stammt aus Damaskus, ist 2015 nach Deutschland geflohen und heute flüchtlingspolitischer Sprecher bei dem Verein Pro Asyl.

Michael Müller, ehemaliger Regierender Bürgermeister von Berlin © imago images/Emmanuele Contini
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Machtwechsel in Syrien - Müller (SPD) über Abschiebe-Debatte: "Abwarten, beobachten, weiter Menschen hier Schutz geben und dann entscheiden"

Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Assad verfolgen in Deutschland viele Menschen, wie sich die Situation in dem Land weiter entwickelt. Viele Syrer hätten nun Hoffnung auf Freiheit und Demokratie. Doch die Forderung, nun schnell syrische Geflüchtete abzuschieben, sei völlig daneben, erklärte Berlins ehemaliger Regierender Bürgermeister und Mitglied im Auswärtigen Ausschuss, Michael Müller, auf radioeins. Man wisse nicht, ob die Menschen in dem Land sicher seien - und müsse deshalb beobachten, wie es weitergeht.